Metalmessage

Während ja leider nicht wenige Black Metal-Akteure mit den Jahren Bezug, Lust und Hingabe zu ihrer eigenen Kreation verloren haben, werden andere dagegen immer besser, beflissener und leidenschaftlicher – und zu letzterer Kategorie zählen aktuell auch eindeutig Nordafrost! Und ganz ähnlich wie es die unvergessenen Immortal damals mit ihrem immens populär gewordenen „Untergrund-Ausstieg-Album“ „At The Heart Of Winter“ vollzogen haben, so machen es jetzt auch die nordrheinwestfälischen Nordafrost. Tief ausgeprägtes Melodie- und Epik-Bewusstsein inklusive. Ja, mittels wahrlich oberbrachial und hyperschnell herab gewirbelter Hammerschwinger-Taktpassagen und erdrutschartig erdröhnendem Eisschollen-Riffing inszeniert das Quartett einen beängstigend höllischen Schwarzfrost-Blizzard. Dieser tost auf dem neuen Killer-Studioalbum „Back To The Shores Of Grey” durchgehend mit orkanartigen Schallböen – worin das mittlerweile bemerkenswert fitte Rasanz-Kommando mit absolut bravouröser Strukturenstärke standhaft zu bestehen weiß. Nicht zuletzt auch durch sein wirklich hervorragendes Zusammenspiel erreicht der Verschnaufpausen offenbar hassende Vierer höchste Ebenen, auf denen sich zudem viehisch biestige Kreischorgien ausgelassen selbst abfeiern.

8/10

© Markus Eck

Amboss Magazin

Das Quartett der deutschen Horde NORDAFROST lässt von Anfang an wissen, aus welchen Holz sie geschnitzt sind und versprühen ihre Hasstriaden auf ihrem 2. Album "Back To The Shores Of Grey". Seit '96 lärmen NORDAFROST unter diesen Namen schon und eigentlich verdammt schade, dass ich erst jetzt etwas zu hören bekomme. Die Band hat es in sich, knüppeln was das Zeug hält und kreischen sich die Seele aus dem Leib. Das Schlagwerk ist hier mehr auf der thrashigen Seite angesiedelt, umso interessanter klingt die Musik auf "Back To The Shores Of Grey".

Überhaupt klingen NORDAFROST mehr nach Thrash Black Metal als wie angegeben nach Death Black Metal, was mir natürlich auch mehr zusagt! Der Songaufbau und die Qualität der Scheibe lässt eigentlich kaum was zu wünschen übrig, man wird hier bestens bedient, auch wenn es eine Brise mehr Abwechslung sein könnte. Aber drauf geschissen, man muss ja nicht gleich 100% verlangen, wo bleibt denn dann noch die Freude auch ein nächstes Album!?

Absolute Empfehlung meinerseits und man beachte, dass die Band zwar prügelt wie Nachbar's Lumpi und sich trotzdem eine gewisse Melodie in den Tracks wieder finden lässt. Vergleiche sind ja nicht unbedingt gerne gesehen und ich mache sie auch eher selten, aber manche Riffs und teils auch der Gesang erinnern an Dissection und das finde ich als Dissection Fan natürlich umso besser! 9 Songs mit einer Spielzeit von 47:27 Minuten.


Legacy Nr. 54 02/2008

Heidewitzka, Herr Kapitän. Was sich dem Namen nach anhört wie eine Wilhelmshavener Fischfabrik, das ist in Wirklichkeit eine westfälische Institution in Sachen schwedisch geprägtem Death und Black Metal. Die aus Hagen/Dortmund stammdene Band kombiniert Giftigkeit und Härte mit Groove und schier wunderhübschen Melodien. Für das Toxin sorgt Savrtis mit seinem extrem räudigen Gesang, der zwischen schwarzmetallischem Keifen und deathigem Grunzen schwankt und dabei sogar recht gut zu verstehen ist. Das Tempo ist heftig, gelegentliche Variierungen sorgen passend für Erholung, ohne die roten Fäden der Songs zu durchschneiden. Und so grooven die Jungs, was das Zeug hält und schaffen zusätzlich mit ihren beiden Gitarren coole Melodien auf die Songs wie Österreicher süße Sahne auf ihren Kaffee. Nicht nur einmal kommen Bands wie Dissection oder Necrophoic in den Sinn, es gibt schlimmere Assoziationen. Leider kann der Sound nicht ganz mit der guten Qualität der Songs mithalten, vor allem das Schlagzeug klingt ein wenig blechern und topfig. Das ändert auch wenig daran, dass die zum Vierer gewachsene Band mit "Back To The Shores Of Grey" ziemlichen Dampf macht - und das macht dem Hörer sicherlich viel Bock.

10 Punkte

Powermetal.de

Finster, finster, finster - so einfach und treffend lässt sich das neue NORDAFROST-Album "Back To The Shores Of Grey" beschreiben. Und feiern lässt sich dieses Ereignis auch: Denn diese vierköpfige Ruhrpott-Armee schafft es auf ihrer zweiten Scheibe, in die Stapfen von solch legendären Bands wie IMMORTAL zu treten, ohne dabei als Retro-Krawall zu verenden. Auf fast 50 Minuten wird hier Black Metal in rauer wie melodischer Weise zelebriert, voll dunkler Leidenschaft und schwarzer Inbrunst.

Davon kündigt exemplarisch ein Track wie 'Final Sunrise' am Ende dieser bitterbösen Lektion in Sachen Schwarzmetall: In rund sieben abwechslungsreichen Minuten werden hier dramatische Gitarren-Riffs im Sekundentakt ausgespuckt, die sich mit treibenden Trommeln vereinigen. Über diesem Inferno liegt das geile Kreisch-Organ von Frontmann Svartis, dessen Keifereien die pure Lust am bösen Liedgut suggerieren. Dazu groovt der Song in einer Art, die vor dem geistigen Auge ein Szenario in einem schummrigen Konzert-Keller suggerieren, mit moshenden Leibern im Licht der Fackeln. Die Stärke von "Back To The Shores Of Grey" liegt dabei vor allem darin, ständig solche Assoziationen zu erzeugen, weil es tatsächlich keinerlei langweiligen Ausfall gibt. Dazu sorgt die derbe wie transparente Produktion für richtig viel Druck in den Hörmuscheln, besonders die Gitarren haben einen fies schneidenden Klang, der den gespielten Melodien viel Atmosphäre zu geben vermag - und kein Keyboard braucht.

Das kleine und feine Plattenlabel Heavy Horses Records kann sich also freuen. Mit NORDAFROST hat die Konstanzer Talentschmiede auf das richtige Pferd gesetzt: Ein Kampfross, das mit seinen mächtigem Wiehern noch einige andere Schwarz-Weiß-Gäuler das Fürchten lehren dürfte ...

Anspieltipps: Final Sunrise, Feverish Phantasmagoria

Henri Kramer


Metal.de

Nach dem Debüt-Album "North Arise" folgt mit "Back To The Shores Of Grey" nun das Zweitwerk der Hagener. Die mittlerweile zum Quartett angewachsene Band hat in den seit dem ersten Album vergangenen vier Jahren eine Split-7" veröffentlicht und war auf dem Live-Sektor sehr aktiv - es wurde also Zeit, auch in der Diskographie nachzulegen.

Wie schon der Titel, der thematisch an den Vorgänger anknüpft, vermuten lässt, sind NORDAFROST sich und ihrem Stil treu geblieben: peitschendem und melodischem Black-/Death-Metal. Jedoch wirkt bereits der erste Song "Feverish Phantasmagoria" deutlich reifer und durchdachter als "North Arise". Es fällt auf, dass das neue Album ein wenig melodischer ist und eine noch stärkere Thrash-Komponente aufweist. Außerdem sind, wenn ich mich nicht täusche, die tiefen Growls gänzlich verschwunden, was in meinen Ohren eine richtige Entscheidung war. Das knurrige Gekrächze passt einfach besser, finde ich. Mit ausschweifenden Melodiebögen über mal blastendem, mal stampfigem, aber immer kraftvollem Schlagwerk beschwört die Truppe erneut Bilder vereister Landschaften herauf. Ein stilistischer Bezug zu DISSECTION lässt sich hier nicht verneinen und auch IMMORTAL kommen einem das eine oder andere Mal in den Sinn. Das Rad erfinden NORDAFROST also auch auf "Back To The Shores of Grey" nicht neu. Dafür sprechen die Lieder sofort die Nackenmuskulatur an und machen einfach Spaß, sofern man dann an frostigen Klängen Gefallen findet. Ein wirklicher Kritikpunkt ist die mangelnde Innovation daher in meinen Augen nicht, es wird schließlich nie zu eindeutig zitiert und ein Gebräu aus bewährten Zutaten ist allemal schmackhafter als verquere Experimente. Allerdings muss ich leider feststellen, dass die Energie, mit der NORDAFROST hier starten, leider im Laufe des Albums ein klein wenig abnimmt. Vielleicht rächt es sich hier, dass keine wirklichen Überraschungen auftreten, schließlich sind auch die hinteren Tracks einwandfrei. Wie auch schon vor einigen Wochen über die Delmenhorster von CTULU kann ich auch über NORDAFROST sagen, dass ihr neues Album sicherlich etlichen DISSECTION-Jüngern besser gefallen hätte, als "Reinkhaos". - Die Klasse der alten Heldentaten erreicht allerdings auch "Back To The Shores Of Grey" nicht.

Muss es, wie ich finde, auch nicht. Selbst wenn NORDAFROST keinen Klassiker abgeliefert haben, so erfüllt das Album doch seinen Zweck und füllt über eine dreiviertel Stunde mit kraftvollem Black-/Death-Metal, der den Hörer mitzureißen vermag. Ganz besonders auf einer Bühne und mit ein paar Bier intus sollten die Lieder ganz vorzüglich funktionieren. Als Vorbereitung kann ich "Back To The Shores Of Grey" guten Gewissens jedem empfehlen, der einfach mal wieder ein gutes Album melodischen Black-Metals der Marke DISSECTION hören will.

Punkte: 7/10

Planet Heavy Metal

Im schwarzmetallenen Untergrund sind Nordafrost schon lange keine unbekannten mehr, bewegen sich die Hagener doch schon seit 1996 durch die Szene und können auf eine beachtliche Anzahl von Demos, CDs und Samplerbeiträge zurückblicken. Nun, dieses hat den Jungs einen durchaus respektablen Bekanntheitsgrad verschafft, welcher sich mit diesem neuen Album durchaus noch erhören dürfte.
So spielt man in 45 Minuten super geilen und schnörkellosen Black Metal, der ohne jeden Keyboardfirlefanz auskommt, voll in die Fresse haut und dabei einfach nur hart, düster und klirrend daherkommt. Dazu noch, ohne langweilig und beliebig zu klingen. Sowas muss man heutzutage erstmal noch schaffen. Die Songs sind durch die Bank alles geile Brecher, wovon besonders „Aversion“, „Feverish Phantasmagoria“ und der Rausschmeißer „Final Sunrise“ zeugen.
Nun, der Hagener Vierer kann wirklich stolz auf diese Scheibe sein. Fans von „Dissection“ oder „Immortal“ sei hier ein reinhören angeraten. Und seid versichert, der Erwerb dieser Scheibe ist eine Bereicherung eurer Sammlung.

Feindesland


Black Metal aus dem Ruhrpott zeigt wo es lang geht!

Leider verlieren einige Black Metal-Kapellen über die Jahre die Hingabe ihrer eigenen Produktionen und Kreationen. Zu diesen gehören Nordafrost definitiv nicht, denn die Hagener spielen leidenschaftlicher denn je!

Die 1996 gegründete Combo kombiniert geschickt Black- und Death Metal, gepaart mit Aggression und Melodien, welche direkt im Ohr hängen bleiben. Die zweite Veröffentlichung "Back To The Shores Of Grey", rausgebracht von den Heavy Horse Records, besticht durch ausgeprägte Epik, zusätzlich aber auch mit oberbrachialen Taktpassagen.

Das Quartett inszeniert auf dem neun Track starken Album eine Black Metal Attacke, wie sie im Buche steht. Gefüllt mit beispielhafter  Strukturenstärke, mit denen sich bestialisches Gekreische vereint. Die einzelnen Lieder sind individuell, wieder erkennbar und zudem sind die Songs sauber produziert. Den Hörer erwartet hier ein sehr starkes Opus, welches unbedingt weiter zu empfehlen sein wird.

Der Einstieg in "Back To The Shores Of Grey" gestaltet sich mit 'Feverish Phantasmagoria', als ausgeklügeltes Meisterwerk, welches komplett überzeugt. Durch perfekt abgestimmtes Wechselspiel zwischen temporeichen Parts und melodischen, technischen Einlagen, die von höllischen Gekrächze untermalt werden, empfiehlt sich das Tondokument, als bestes Intro in einem Ouevre, dass die Hörerschaft seit langem gehört haben mag.
 
An dem Stück 'Carnal Worship' erkennt der Endverbraucher, was Nordafrost in naher Zukunft noch erwarten wird: gute Bewertungen und Anerkennung in der Szene sind vorprogrammiert, denn ebengenanntes Lied erinnert an alte Immortal, sowie ein wenig an die frühen Meisterstücke von Dissection. Mit 'Final Sunrise' lässt der Vierer den Silberling ausklingen, was allerdings nicht heißt, dass dieser Lied weniger Intensität oder Vielschichtigkeit beinhaltet, denn darin scheint die Band noch einmal aufzublühen und schafft ein episches Ende, welches einzigartig vollkommen wirkt.

Ein ganz starkes Stück der westdeutschen Nordafrost, denn mit "Back To The Shores Of Grey" gelingt ihnen der große Wurf. Die Scheibe überzeugt über alle Strecken und erinnert eher an skandinavische Produktionen, als aus dem Ruhrgebiet. Mit dieser hervorragenden Veröffentlichung wächst die Formation über sich hinaus. Jede/r kann nun mit Vorfreude die Live-Auftritte des Quartetts erwarten, denn den Namen Nordafrost wird die Hörerschaft demnächst wohl öfter zu hören bekommen.


Squelaer Rocks

Habt ihr euch auch schon gefragt, was die Post mit Briefen macht, die ihr Ziel nicht erreichen? Als Redakteur eines Webmagazins hegt man bei jedem Versand der neusten Promos die (meist) unbegründete Befürchtung, was passieren sollte, falls die werten Männer und Frauen in Gelb versagen. Was dies nun mit BACK TO THE SHORES OF GREY von Nordafrost zu tun hat? Eine Menge, denn der physikalische Datenträger, sprich die CD, fand niemals seinen Weg in meine Hände. Dass dieses Review dennoch entstehen konnte, verdanke ich einzig der weisen Voraussicht meines Chefredakteurs, der eine Sicherheitskopie der ungeliebten „Schrammel“ Musik auf der heimischen Platte anlegte. Danke Eric!

Kommen wir nun aber zum angenehmen (oder für den alten Duzz-Duzz Rock Fan unangenehmen) Teil der Geschichte, der Musik. Die Westfalen, die schon seit 1996 ihre Duftmarke in der deutschen Underground Landschaft hinterlassen, zeigen von der ersten Sekunde an, wo der Hammer hängt. Bereits in der Eröffnungsnummer „Feverish Phantasmagoria“ braut sich ein gewaltiger Sturm zusammen und geht mit Donner und Hagel über den grauen Furten nieder. Niederschmetternde Gitarren- und Drumwände preschen in bester Black Metal Manier über den Hörer hinweg, dass es eine schwarz getünchte Freude ist. Nordafrost haben Power, das steht fest und diese überträgt sich unmittelbar auf den geneigten Hörer, so dass Füße und Kopf unweigerlich mit müssen.

Trotz des zu meist scharfen Tempos, das vom Schlagzeug in hoher Schlagzahl vorgegeben wird, wirkt BACK TO THE SHORES OF GREY zu keinem Zeitpunkt eintönig oder gar monoton. Ganz im Gegenteil. Schön klassisch ohne Schnörkel oder symphonische Spielereien und mit viel Tempovariation, bedrückender Atmosphäre sowie Melodien ausgestattet, beschleunigen die vier schwarzen Mannen umstandslos von null auf hundert in der Beliebtheitsskala des Redakteurs. So klingt er der frostige Black aus den kalten Kreisen des Polars, wie ihn auch Dissection spielten. Neben dieser geballten Salve an mörderischem Stahl bieten uns Nordafrost auch etwas thrashiger Nummern wie „Cursed Despot“ oder leicht episch angehauchte wie das finale Lied des Albums „Final Sunrise“.

Fazit: Die westfälischen Schwarz Metaller Nordafrost erfinden den Black Metal nicht neu – was auch keiner von ihnen verlangt – spielen ihn aber in ausgezeichneter Weise, so dass man kaum umhinkommt und wild posend zum heftigen Rhythmus der Musik die Anlage auf Anschlag stellt und die Nachbarn das Fürchten lehrt.

Bloodchamber

„Back To The Shores Of Grey“ heisst das neue Album von NORDAFROST. Der Mischung aus Black und Death Metal ist sich die Band aus Nordrhein-Westfahlen darauf treu geblieben. Bereits 1996 gegründet, verfolgten die Jungs seit jeher das Ziel, in ihrer Musik Härte mit Melodie und Atmosphäre zu verbinden. Gerade ihr Debütalbum „North Arise“ aus dem Jahre 2004 stieß dabei größtenteils auf positives Feedback. Nun durfte man also gespannt sein, ob „Back To The Shores Of Grey“ den hohen Erwartungen, die der Vorgänger erweckt hatte, gerecht werden könne. Um es vorwegzunehmen: Die Frage lässt sich aus meiner Sicht mit einem klaren Ja beantworten.

Einige Veränderung hat es aber dennoch bei den Hagenern gegeben. So ist die Band mittlerweile zum Quartett angewachsen. Außerdem mischte man zu den Black und Death Metal Zutaten noch mehr als auf dem Vorgänger Einflüsse aus dem Thrash Metal Lager hinzu. Auf gesanglicher Ebene sind die tiefen Growls völlig verschwunden, so dass man nur noch schwarzmetallisches Krächzen vernimmt.

Parallelen zu IMMORTAL sind definitiv vorhanden. So erinnert die Musik auf „Back To The Shores Of Grey“ mehr als einmal an ein Album wie “At The Heart Of Winter”, wenngleich der Hang zur Melodik bei NORDAFROST um einiges ausgereifter ist als bei den Norwegern von IMMORTAL. Diese Melodieverliebtheit schlägt die Brücke zu dem anderen großen Paten: DISSECTION. Die düsteren Melodien und Akkorde verweisen mehr als deutlich auf die Schweden, ohne jedoch als plumpes Plagiat durchzugehen.

So bestechen die einzelnen Stücke durch ihre kühle und düstere Melodieführung und den abwechslungsreichen Riffs. NORDAFROST setzen auf Abwechslungsreichtum, auch was die Geschwindigkeitspalette der Lieder angeht. Insgesamt vernahm ich beim Hören des Albums eine Verschiebung der Musik näher hin zum Black Metal.

NORDAFROST können mit „Back To The Shores Of Grey“ an ihren bisherigen Schaffensprozess anknüpfen und sollten all jene begeistern, die melodieverliebte, aber dennoch harte und düstere Musik bevorzugen.

Heavy Hardes

Nordafrost aus Hagen (Westfalen) haben sich seit ihrer Gründung 1996 der Mixtur aus Death und Black Metal verschrieben, wobei auf dem aktuellen Longplayer auch eine gehörige Thrash-Schlagseite auszumachen ist. Bei Back To The Shores Of Grey handelt es sich um das zweite vollständige Album der Westfalen, dem vorausgegangen sind das Demo 2002, das Debut North Rise (2004) und die mit Unlight erstellte Split-EP To Our Forefathers (2006).
Nach einem etwas verhaltenen Beginn prescht der Opener "Feverisch Phantasmagoria" wie ein ICE nach vorne los und fährt ein mächtiges Death/Thrash/Black-Brett auf. "Cursed Despot" fängt ebenso gemächlich, aber deswegen nicht weniger intensiv an und steigert sich dann in flottes Midtempo/Uptempo. Was dem Song sehr gut zu Gesicht steht sind die teils galoppierenden Drums, die für guten Druck sorgen, ehe das Gaspedal wieder bis zum Bodenblech durchgedrückt wird. Die Vocals sind eine Mischung aus den typischen schwarzmetallischen Keif/Kreischvocals, jedoch mit einem rauen Unterton versehen. Die Einflüsse der Jungs merkt man bei "Carnal Worship" deutlich heraus, klingt der Song vor allem im Midtempobereich gehörig nach alten Dissection. Die Songs sind im Grunde variabel aufgebaut, hier wird nicht nur stupide Gas gegeben, durch diverse Breaks und Tempowechsel wird für Abwechslung gesorgt. Und das ist dann auch irgendwie der einzige Kritikpunkt bei Back To The Shores Of Grey. Im Aufbau ähneln sich die Songs damit doch arg durch den stetigen Wechsel der Geschwindigkeiten. Einzige Ausnahme stellt hier der letzte Song "Final Sunrise" dar, der komplett im Midtempo gehalten ist und bei dem auf Geschwindigkeitsausbrüche verzichtet wird. Der Song ist ein guter Rübenabschrauber, aggressiv und geradeaus, ohne Schnörkel. Na also, es geht doch. Manchmal sind es die einfachen Dinge des Lebens, die einen so erfreuen.
Die Produktion ist sehr gut gelungen, die Gitarren klingen kalt, die Drums scheppern ordentlich und somit kann man der Produktion den Stempel "räudig" aufdrücken, was hier als positives Qualitätsmerkmal zu verstehen ist. Mit dieser kalten Platte hat man ein gutes Mittel in den Händen um aufkeimende Frühlingsgefühle sofort im Keim zu ersticken.

Taakefrost

Ich fand es stets bedauerlich, dass Nordafrost nie die Anerkennung zuteil wurde, die sie sich schon seit der Veröffentlichung von "Dominus Frigoris" mehr als verdient hatten. Womöglich liegt es daran, dass die einen Heavy Horses Records nicht leiden mögen, dass die Westfalen anderen nicht true genug sind und sie von jedwedem Schlechtredner ohnehin emotionslos als nutzfreier Dissection-Klon abgetan werden. Freilich sind die wegweisenden Schweden irgendwo unerreichbar. Dennoch erscheint es mir völlig engstirnig, wenn man einer damalig recht unerfahrenen Kombo, die in sich an ebenjenen großen Stapfen zu orientieren versucht, gleich die abweisende Hand entgegenstreckt, nur weil sie eben ein wenig länger brauchen, um sich musikalisch zu entwickeln und auf den eigenen Höhepunkt hinzuarbeiten.

Mit "Back To The Shores Of Grey" dürfte dies nun vollends gelungen sein. Ungeahnt kraftvoll und getrieben von gerade für den Hörer spürbarer Motivation, liegt Nordafrost nun sehr viel daran, zu beweisen, dass sie in
Sachen traditionellem Black/Death noch lange nicht klein bei geben wollen. Im Gegenteil, man agiert mit genau der Überzeugung und dem Elan, der auf "North Arise" beispielsweise immer nur stellenweise durchblitzte, einen dann aber in absolute Begeisterung versetzte. Diese fußt auch hier auf straffem Tempo und jenem druckvollen, aber dennoch überaus frostigen Gesamtsound, welcher sich nun gar noch melodischer präsentiert und somit ein bedeutend höheres Maß an klanglicher Dynamik auffährt. So avancieren regelrechte Hammer-Stücke wie "Carnal Worship" mit seinem mächtig stampfenden, ja fast schon majestätischen Rhythmus oder das hiesige Titelstück "The Return (Back To The Shores Of Grey)" mit jener wohl bekannten, stürmisch-kalten und
irgendwo auch leicht melancholischen Aura zu bezeichnenden Stützpunkten, die nicht nur der Band selbst ein neues und verdammt starkes Selbstbewusstsein geben dürften, sondern meines Erachtens auch absolut konkurrenzfähig sind.

Durchweg zieht sich ein blutroter Faden auf konstanter Höhe durch den musikalischen Verlauf, es gibt wirklich kein Stück, das irgendwie enttäuschend erscheint oder gegenüber der Gesamtheit Schwäche zeigt. Ferner
gibt sich das Viergespann eine Nuance härter als bisher, will meinen, technisch aggressiver, getrieben von mächtigen Blast-Beats und den darauf thronenden Riff-Mustern winterlicher Kälte. Und wenn man in all dem auch noch diesen kleine Funken Schweden-Nostalgie bewahrt - warum sollten Nordafrost nicht endlich für ihre Mühen belohnt werden?

8/10


Metalglory

Die Jungs von Nordafrost veröffentlichen mit ihrem Zweitwerk „Back To The Shores Of Grey“ ein Album was sich hören lassen kann. Die Band aus Hagen hat sich nach ihrem Full Length Debüt „North Arise“ 2004 (davor hat man eine E.P. in Eigenregie aufgenommen) 4 Jahre Zeit gelassen um den hier vorliegenden Nachfolger einzuknüppeln. Diese 4 Jahre zeigen deutlich das dies der richtige Weg war, denn ein Schnellschuss hätte sicher nicht diese Qualität erreicht. „BTTSOG“ ist ein Thrash-Black Metal Album geworden welches sicher den Weg in die Regale der Schwarzkittelgemeinde finden wird. Hier wird allerdings nicht einfach nur gebolzt was das Zeug hält, nein, die Jungs verlieren die Melodieführung nie aus dem Auge und schaffen es immer wieder einen Bogen zwischen Härte Aggressivität und Atmosphäre zu spannen. Direkt der Opener „Feverisch Phantasmagoria“ macht keine Gefangenen und zeigt deutlich die Marschrichtung des Albums. Dies setzt sich dann auch so fort und zieht sich durchs ganze Werk, bis auf den letzten Track „Final Sunrise“ welcher mit fast 7 ½ min der längste Song ist. Bei diesem ist die Gaspedalstellung etwas dezenter gehalten und ist für mich eines der Besten Stücke auf der Scheibe, auch wenn die Songs eigentlich alle auf einem ähnlich guten Niveau anzusiedeln sind.
Der Gesang besteht aus, Black Metal typischen, rauen Schrei Vocals und erinnert mich ein wenig an Immortal. Das passt sehr gut zur Musik und wirkt nicht aufgesetzt. In etwas mehr als 47 min zieht man mit den Jungs durch die westfälischen Wälder und spürt die Kälte und Düsternis der Musik.

Fazit: Nordafrost legen hier ein Album vor welches sich gut in die BM Front einfügt und dem geneigtem Black Metaller sicher gefallen wird. Leider fehlt hier ein wenig die Abwechslung, denn bis auf den bereits erwähnten „Final Sunrise“ sind alle Songs in einem sehr ähnlichen Korsett gehalten. In den Songs selbst kommt die Abwechslung zwar nicht zu kurz aber über das Album gesehen wird das etwas monoton. Dennoch haben die Jungs eine hörbare Weiterentwicklung durchgemacht und das berühmte 3. Album wird dann ja vielleicht das Referenz Album der Truppe, zu wünschen wäre es ihnen.
Die Instrumenten Abteilung spielt hier solide, das gleiche kann man vom Schlagwerker behaupten. Die Produktion ist so wie es die BM Fans gern haben(die meisten jedenfalls), nicht zu glatt aber auch nicht zu räudig.
7/10 Punkte

Für Sammler sei noch erwähnt dass es eine Special Edition des Albums gibt. Diese ist auf 100 Stück limitiert und kommt als Tin Box. Diese Edition ist NUR über den Shop auf http://www.heavyhorsesrecords.de erhältlich.

Myrrthronth

Mitte/Ende der 90er, als Invasion Rec. im gefühlten Wochentakt melodischen Black/Death Metal auf den Markt warfen (was ihnen letztendlich auch das Genick brechen sollte), wäre Nordafrost wohl keine große Aufmerksamkeit zuteil geworden. Heute aber finde zumindest ich eine dreiviertel Stunde hochgestimmten und überwiegend rasenden, melodischen Black Metal schwedischer Strickart ganz erfrischend.
Die Songs bewegen sich zwischen klirrendem Getrümmer, das aber immer koordiniert bleibt, und rhythmischen Mitbangparts, in die schon mal etwas Heavy Metal einfließt, gehen damit gut ab und rufen nach Liveauftritten. Die Produktion ist, wie bei Heavy Horses üblich, wieder erste Sahne. Auf Albumdistanz wird's allerdings eintönig und dürfte nur absolute Genreliebhaber restlos begeistern, die sich schon immer eine melodischere Version alter Setherial oder eine garstigere Ausgabe der seligen Sacrilege gewünscht haben. Diese aber und besonders Naglfar-Fans sollten hier mal reinhören.

Metal District

Absolut treu geblieben sind sie sich, die vier Mannen aus Nordrhein-Westfalen. Auch auf ihrem aktuellen Werk "Back To The Shores Of Grey" , welches unter dem Banner von Heavy Horses Records das Licht der Welt erblicken darf, dröhnt einem unheilvoller Black und Death Metal entgegen, der ebenso wie das Vorgängerwerk "North Arise" durchaus Parallelen zu einer gewissen schwedischen Größe aufweisen kann. Technisch fehlerfrei umgesetzt, bieten die neun Songs erstklassige Melodien, treffende Wechsel zwischen blastenden Schwarzwurzel-Salven und groovenden Moshparts. Dass zudem noch sehr treibende Drumparts Einzug in das Songwriting gefunden haben (böse Zungen mögen von einem ganz leichten Thrash-Einschlag sprechen), gibt dem Werk noch eine extra Portion Abwechslung mit auf den Weg!

Nicht selten fühlt man sich an DISSECTION erinnert, klingt doch beispielsweise das Hauptmotiv von "Carnal Worship" oder auch der Beginn von "Aversion" sehr von Jon Nödtveidt beinflusst und spätestens bei den folgenden, rasenden Parts fühlt man sich fast schon heimisch! Sehr düster und dunkel wissen aber auch die restlichen Tracks zu überzeugen, und sind von ähnlich hochklassigem Kaliber. Nicht klinisch und totproduziert, sondern atmosphärisch, dunkel und dennoch mit der nötigen Transparenz versehen, können NORDAFROST zu einhundert Prozent punkten. Natürlich mag man durchaus Parallelen zu INSIGNIUM (bei denen Gitarrist Shoggoth und Sänger Svartis ebenfalls tätig sind) sehen, dennoch unterscheiden sich beide Bands noch zu genüge, und auch im Vergleich zu anderen Bands dieses Genres wissen sich NORDAFROST mit genug Eigenständigkeit und Frisch abzuheben.

Für Anhänger des ohne Weichspüler dargebotenen, melodischen Black / Death Metals, auf jeden Fall fast schon Pflichtprogramm!

8,5 / 10


Metal Inside

Kollege Otto war vom letzten Album der Black Metaller NORDAFROST hellauf begeistert und erging sich sogar im ENDSTLLE-Bashing. Die mittlerweile zum Quartett angewachsene Combo muss sich mit ihrem neuen Langeisen „Back To The Shores Of Grey“ den hohen Erwartungen stellen, die sie mit ihrem letzten Werk geschaffen hat. Der Sänger hat die Growls ad acta gelegt und beschränkt sich das bekannte typisch schwarzmetallische Keifen, in das er genügend Abwechslung gelegt hat, um die ganze Spielzeit über nicht eintönig zu werden. Seine Kollegen bauen derweil ordentlich Druck, ohne die melodische Seite zu vernachlässigen, was den Sound insgesamt stark in Richtung DISSECTION bringt. Dazu passt, dass die Songs durchdachter aufgebaut sind und Melodie und Härte zu einer gelungenen Symbiose bringen, wie es eben die Schweden so gut hinbekommen haben. „Back To The Shores Of Grey“ ist zwar kein neues „Storm Of The Light’s Bane“, auf dem Weg dahin sind NORDAFROST aber allemal. In der Black Metal-Szene dürften sie sich mit diesem erstklassigen Release weiter etablieren und mit etwas Glück soviel Aufmerksamkeit bekommen wie ebenjene gebashten ENDSTILLE oder die schwedische Konkurrrenz in Form von NAGLFAR.

Neckbreaker

Wer gerne etwas mehr Melodie im Black Death Metal-Tee schmecken möchte, der war mit NORDAFROST schon bei ihrem Erstling "North Arise" sehr gut bedient und darf auch das Nachfolgewerk "Back To The Shores Of Grey" vorbehaltlos erstehen, da man sich in Sachen Songwriting nicht zurück-, sondern noch weiter in die richtige Richtung entwickelt hat.
Ungefährlicher, unsatanischer und unheidnischer Schwarzmetall steht beim zweiten Langspieler auf der Tagesordnung, verquirlt mit viel Todesblei und einem reichlichen Schuss Thrash - was soll da noch schiefgehen?

Nicht viel, denn ab dem ersten Ton legen die vier Hagener los wie die Feuerwehr und überfluten die Hörerschaft mit Qualität.
Sprunghaft, wandelbar, agil und anpassungsfähig gleiten die Gitarrenläufe aus den Boxen und künden von in ausreichendem Maße vorhandenem Kompositionstalent - es ist schliesslich nicht immer unproblematisch, seinen Riffs ein eigenes Gesicht zu verleihen und die Tonleitern auf eignen Beinen herunterzuspielen.
Dies funktioniert bei NORDAFROST jedenfalls bestens, wenngleich die Truppe natürlich auch nur mit Wasser kocht und keine allzu unbekannten Karnickel aus dem spröden Zylinder zaubert.
Gut zur tempovariablen Musik passt der schattengleiche Krächzgesang, dem es lediglich an
Vielschichtigkeit mangelt - grundsätzlich hätte er aber nicht viel anders hätte bewerkstelligt werden dürfen, um sich der schwermetallischen Klangmixtur anzugleichen.
Getragen von diesen genreüblichen Stützpfeilern marschieren NORDAFROST durch neun prunkvolle Klangbauten, die von einer zufriedenstellenden Produktion errichtet worden sind und in dieser Hinsicht zwar den Teufel im Detail verborgen lassen, dem Hörer aber eine erhabene Fassade vor Augen führen.

"Back To The Shores Of Grey" darf also angetestet werden - es drohen keine unangenehmen Überraschungen. (Bluttaufe)

Bewertung: 8,0 / 10


Metallized

Kaum eine andere Metal Band schien so auf den Begriff "Norden" und "Frost" fixiert zu sein wie das, mittlerweile auf 4 Männer angewachsene, Hagener Quartett von Nordafrost. Doch beim neuen Werk lässt schon das Artwork erahnen, dass erstmals gänzlich neue Wege eingeschlagen werden, denn diesmal zieren keine schneebedeckten Tannen das Cover. Kenner mögen jetzt einräumen, dass dies beim Cover-Blatt des Splits mit Unlight auch nicht der Fall sei, was ja auch richtig ist, jedoch ist das Bild direkt auf besagter PIC-EP im Schneetannen-Stil gehalten, womit das typische Muster erhalten bleibt. Das neue Bild zeigt hingegen eine Küste im tristen Grauton, was wohl bedeutet, dass man aus dem beengenden Wald herausgefunden hat und nun ein wenig mehr in die Ferne streift, um sich Luft für größere Vorhaben zu machen, aber ohne dabei zu bunt zu werden.

Und genau so ist es auch. Die seit der ersten Veröffentlichung angeeigneten Elemente, die den Stil geprägt und so charakteristisch für die Band gemacht haben, wurden beibehalten und zu einer neuen, eingängigeren Form weiterentwickelt.
Die Songs klingen einfach flüssiger, flexibler, insgesamt einfach abwechslungsreicher und ausgereifter. Der Black Metal-Anteil überwiegt auf dem neuen Album eindeutig, wobei auf manch tödliche Riffs und Schlagzeug-Attacken nicht verzichtet wird. Neu hinzugekommen sind sogar ein paar thrashige Anschläge, welche die Musik um ein weiteres Detail bereichern. Eine weitere Sache ist jedoch gleich geblieben und das ist der Sound. Die Instrumente klingen wie jeher nach eisigem Rohschliff, der wie gewohnt für die nordisch-frostige Atmosphäre sorgt. Auch die Gesangsart wurde beibehalten und fungiert als der kreischende Wind, welcher die Luft um sich herum zerreißt.

Wieder einmal haben die frostigen Herren den Norden, dessen eisige Wälder und nebelige Küsten, eindrucksvoll erwachen lassen. Die Band fabriziert seit jeher Black/ Death Metal mit einer Prise Melodie. Besagter Weg wird auch auf dem neuen Album konsequent weitergegangen und klingt auf dem aktuellen Album ausgereifter denn je.
So wie die Tannen der Natur mit ihrer Robustheit und Biegsamkeit trotzen, so ist die gesamte Umwelt an sich doch etwas viel größeres und umspannenderes als nur einzelne Aspekte ihrer selbst. Und so könnte man auch die Entwicklung der Musik beschreiben. Weg von starren Brecher-Riffs, hin zu geschmeidigeren und vielseitigeren Melodien.
Nordafrost haben einen ganz großen Schritt nach vorne gemacht und legen mit Back To The Shores Of Grey eine solide Scheibe in bester Manier hin.


Bewertung: 8/10