Nach dem genialen
selbstproduzierten Album Dominus Frigoris ist es
eigentlich nicht verwunderlich, dass die Deutschen NORDAFROST ein
Deal bekommen haben. Dementsprechend groß ist allerdings auch
meine Erwahrungshaltung an das Trio.
Schon nach den ersten paar Sekunden der Scheibe wird jedoch jedem
Schwarzmetaller klar, dass man hier nicht enttäuscht wird. Denn
kraftvoll und unverblümt dröhnt Amok aus den Boxen.
Rasende Gitarren, infernales Schlagzeug und bösartiger Gesang
sorgen für die typische NORDAFROST Stimmung. Gekonnt werden
schon bei diesem Opener heiße Mid-Tempo Passagen und fiese
Breaks eingeflochten. An apocalyptic philosophy ist
eines meiner persönlichen Highlights, denn dieser Song liefert
einfach ein gewaltiges Riffing und erinnert nicht selten an
nordische Black Metal Größen. Etwas progressive Elemente mit
eingeschlossen. Die erste frostige Hymne wird mit On the
shores of grey geboten. Die drei Herren gehen hier oft
etwas langsamer ans Werk, zaubern aber ein geiles Melodieriff
nach dem anderen aus ihren Instrumenten. Auch hier finden sich
wieder ein paar rhythmisch frisierte Mid-Tempo Parts, die sich
hervorragend zum Abschädeln eignen. Im stampfenden Slow-Tempo
geht es weiter, denn Defence ist über weite Strecken
schleichend und tödlich wie der Winterdunst. Doch auch bei
diesem Song wird das Tempo noch ordentlich angezogen und die
Nackenmuskeln werden wieder aufs übelste strapaziert. Bei
Dungeons röchelt Gastsänger Shoggoth höllisch tief
ins Mikro. Melodie geladen geht es mit My sun weiter,
welcher wieder voll und ganz überzeugen kann und durchaus zu der
Kategorie "Hymne" gehört. Den Titel des Vorgänger
Albums trägt der nächste Song. Dominus Frigoris
heißt er und beginnt schon ordentlich verheißungsvoll, mit
unverzerrten Gitarren. Überaus aggressiv hämmern sich die Drei
dann durch diesen Song, zeigen sich aber auch immerzu Melodie
bezogen. Dominus Frigoris ist sicher eines der
Highlights dieser CD und dürfte jeden alt eingesessenen Black
Metaller zu Freudensprüngen treiben. Denn dieser Song zollt dem
nordischen Schwarzmetall mehr als nur Tribut! Als könne man sie
nicht mehr bremsen legen NORDAFROST mit The hall of the
pagan martyrs gleich noch mal einen Hammer Song nach.
Dieser Song besticht durch seine unglaubliche Dynamik und seine
eingängigen Melodiepassagen. Ruler of a bleak realm
geht dann noch mal direkt nach vorne los und zeigt sich sehr
geradlinig. Mit Dawn wird der Silberling dann mehr
als würdig beendet. Noch mal ziehen die Deutschen alle Register
und überzeugen mit viel Melodie und erbarmungsloser Brutalität.
North Arise ist, wie könnte es auch anders sein,
wieder ein grandioses Album geworden. NORDAFROST gehören ganz
klar zur Elite der deutschen Black Metal Szene und jeder der Band
nicht kennt sollte das schleunigst ändern!
10 von 10
Fazit:
Black Metal wie er sein sollte! Roh, aggressiv und geprägt durch
klirrend kalte Hymnen. Ein Meisterstück Deutscher Tonkunst!
Auffallend an NORDAFROST ist, dass die Musik keinerlei Eingewöhnung bedarf und sofort in's Ohr geht. Doch verliert "North Arise" auch nach längerfristigem Hören nicht an Intensität.
Die Stärken der Vorgänger Mini CD "Dominus Frigoris" werden gekonnt ausgebaut und fortgesetzt, "North Arise" ist nochmal eine Spur straighter, härter und schneller als der Vorgänger, was die CD sehr positiv auszeichnet! Auch der Sound ist schön rau, jedoch keinesfalls stumpf, dumpf und matsching, sondern dennoch frisch und intensiv.
Gleich in die Vollen geht es mit "Amok", der Name ist Programm, vor allem was die Schlagzeug Geschwindigkeit betrifft. Doch schon hier fällt auf, dass NORDAFROST für eine Black Metal Band sehr heavylastige und rockige Gitarrensounds und -riffs haben, was die Musik besonders und noch intensiver macht! "An Apocalyptic Philosophy" überzeugt durch sich abwechselnde schnelle und langsame Parts und fette Death Metal Growl Einsprenksel.
"On The Shores Of Grey" bringt dann eine hymnische beinah schon an Viking Black Metal erinnernte Stimmung rüber, ein Highlight der CD! Das folgende "Defence" groovt dann richtig, der langsame Song wartet mit rhythmischen und fetten eindeutig hörbaren Old School Death Metal Elementen auf. Extrem schwer, doomig und schleppend beginnt "Dungeons" bevor es in bester Schwarzmetallmanier zur Sache geht.
Dass NORDAFROST auch stimmungsvolle Akustikpassagen auf Lager haben beweist das düstere Intro von "Dominus Frigoris". "The Hall Of The Pagan Martyrs" macht seinem Namen alle Ehre und dröhnt wiederum nordisch metallisch aus den Boxen, aber die CD heisst ja mit Sicherheit nicht umsonst "North Arise".
Insgesamt also eine super Scheibe- einmal mehr beweisen NORDAFROST, dass bei ihnen das Prinzip "weniger ist manchmal mehr" wunderbar aufgeht! "Weniger" jedoch nicht im Sinne von Stumpfsinn oder Einfältigkeit sondern "weniger" im Sinne von bewusstem Verzicht auf zu viel Gedüdel und lieber mal einen Ton weniger als zu viel spielen!
Schon mit ihrem
Demo "Dominus Frigoris" konnten die Dortmunder
Black/Death Metaller um Frontmann Svartis (Vocals und Gitarre)
begeistern. Mit "North Arise" liefern Nordafrost nun
ihr erstes Album ab, welches auf dem noch relativ neuen Label
Heavy Horses Records erschienen ist.
Als nach einem melodischen Anfangsriff bei "Amok"
schlagartig zu Blastbeats und Svartis´ bekannten Krächzgesang
gewechselt wird, wird klar das Nordafrost immernoch auf eine
gesunde Mischung aus Härte und Melodie setzen. Auch beim
folgenden "An apocalyptic philosophy" geht es anfangs
ruhig und melodisch zur Sache bevor dann ein sägendes Killerriff
zum Einsatz kommt und Shoggoth von Insignium seine tiefen
Gastvocals beimischt. Wenn "On the shores of grey"
grade nicht recht thrashig zur Sache geht hat der Song tolle
hymnische Elemente, die grade zu Beginn des Songs zur Geltung
kommen. Beim folgenden "Defence" geht es anfangs recht
schleppend zu, das Tempo steigert sich dann jedoch bis zum
schnellen Blastbeat bevor der Song dann wieder schleppend endet.
Ohrwurm! "Dungeons", Song Nr. 5, beginnt ebenfalls
recht schleppend. Auch hier hat Shoggoth wieder seine tiefen
Vocals beigesteuert was sehr gut zu dem Song passt, der dann
förmlich explodiert und sich ein tolles, melodisches, Riff zu
Svartis´ Vocals gesellt. "My sun" ist dann wieder ein
bißchen straigter, doch auch hier fehlt zu keiner Sekunde die
nötige Abwechslung, die bei manchen übertruen Gesellen des
Genres fehlt. "Dominus Frigoris", schon vorab bekannt,
beginnt mit einem ruhigen Vorspiel bevor dann richtig losgeholzt
wird. Aggressives Drumming, eine fesselnde Melodie und viele
Tempo- und Rhytmuswechsel machen den Song zu einem der vielen
Höhepunkte des Albums. Den Beginn von "The hall of the
pagan martyrs" übernimmt Drummer Snø erstmal alleine bevor
das wirklich fette Riff mit einstimmt. Dann wird das Tempo
gedrosselt, das Riff melodischer und es wird klar das man es hier
mit einem sehr genialen Song zu tun hat. Ein Song, der sogar
"Autumn´s armageddon" vom Demo als mein
Nordafrost-Lieblingssong ersetzt hat. Anfangs denkt man bei
"Ruler of a bleak realm" noch das man es hier nun doch
mit einem komplett ruhigen Song zu tun hat. Doch Nordafrost
wären nicht Nordafrost wenn sie das Tempo nicht wieder steigern
würden und dabei trotzdem melodisch und aggressiv zu gleich
sind. Den Abschluss des 40-minütigen Albums macht
"Dawn", bei dem einem besonders die tolle
Gitarrenarbeit auffällt.
Svartis, Drummer Snø und Basser Demonic haben sich mit ihrem
ersten Album im Vergleich zum Demo deutlich gesteigert. Für Fans
des Demos wird diese Album ein Pflichtkauf sein, zumal die
Mischung aus Melodie und Aggression diesmal noch ausgefeilter
wirkt. Für True Black Metaller wohl nur bedingt zu empfehlen,
ist "North Arise" ein Pflichtkauf für alle Metalheads
die auf melodischen Black/Death-Metal stehen. 9/10 für die drei
Dortmunder!
Wenn dieser Tage
trotz sommerlicher Hitze Gefrierbrand in den Ohrmuscheln
auftritt, dann kann dies eigentlich nur eines bedeuten:
NORDAFROST beehren uns mit dem ersten vollwertigen Longplayer der
Bandgeschichte und prügeln einen Blizzard aus den Boxen, daß es
einen frösteln läßt.
Wie schon auf der Debut MCD wartet man mit einem nordisch
angehauchten Eiszapfen aus wütendem, aggressivem Black Metal auf
und verfeinert das Ganze mit schweren, bleiernen
Death-Metal-Anleihen; man kann also sagen, die Band ist ihrem
Stile weitestgehend treu geblieben und orientiert sich auch auf
"North Arise" wieder einmal an alten IMMORTAL und
DISSECTION. Trotz der offenkundigen Treue zum Vorgänger
"Dominus Frigoris" muß man sagen, daß "North
Arise" irgendwie frischer wirkt, einfallsreicher,
persönlicher. Es scheint, als hätte man nun endgültig einen
Weg gefunden, die genannten Einflüsse mit einer komplett eigenen
Note zu kombinieren.
Und diese Entwicklungsfreudigkeit zeigt Wirkung; man schafft es
mit dem neuesten Auswurf doch tatsächlich, sich noch ein Stück
weiter abzukanzeln und eigenständiger zu klingen, im Vergleich
zu früherem Material.
Abermals wird ein wirklich
fetter Sound präsentiert, der der eisigen Atmosphäre des
Liedguts zugute kommt, ohne überproduziert zu wirken. So
wechseln sich harsche Knüppelpassagen mit eingängigen
Ohrwurmkandidaten und Death-Metal-lastigen Schwergewichten ab.
Die große Stärke dieser Band aber offenbart sich einmal mehr in
den vor Epik strotzenden Hymnen an nordische, bitterkalte
Winterlandschaften; allen voran solche Schneestürme wie "On
the Shores of Grey", "Dominus Frigoris", "The
Hall of the Pagan Martyrs" oder "Dawn" vermögen
ob ihrer Gänsehautwirkung regelrecht zu begeistern. Hier wird
keine pseudohafte Tiefgründigkeit mit Keyboards vorgeheuchelt,
sondern echte hausgemachte Atmosphäre mit Hirnfrostcharakter
kreiert.
Letztendlich kristallisiert sich mit "North Arise" doch
eine künstlerische Weiterentwicklung und fortgeschrittene Reife
heraus, ohne daß man sich zu sehr von den eigenen Wurzeln
entfernt. Erwähnenswert ist zudem, daß NORDAFROST nicht nur im
Songwriting eine ordentliche Steigerung verbuchen können,
sondern auch in textlicher Hinsicht noch eine ganze Ecke mehr zu
überzeugen wissen, als noch auf dem Vorgänger. Auch an der
Stimme wurde augenscheinlich gefeilt, denn Svartis' Kreischgesang
bringt sich nochmals einen ganzen Deut besser in die Lieder mit
ein, als noch zuvor, und auch INSIGNIUMs Shoggoth steht dem in
keinster Weise nach (auch wenn dieser nur bei zweien der zehn
Titel aushalf). Alles in allem ist man inzwischen nahezu perfekt
eingespielt; alles wirkt homogen und authentisch, so daß trotz
der nötigen Härte auch die kalten Melodien richtig sitzen und
NORDAFROSTs Skulptur aus Eis den letzten Feinschliff erhält.
Doch im Grunde sprechen die Jungs in "Dominus Frigoris"
(dem Lied, nicht dem Demo) schon für sich selbst; denn
treffender als mit "Flesh-cutting winds - from high
north" oder "The spear-armed phalanx - of frost"
läßt sich dieses Album kaum beschreiben. - Und wer hier für
schlappe 8 Euronen nicht zuschlägt, ist sowieso selbst schuld.
Musik aus dem Tiefkühlfach.
Nattesirkh
Da der diesjährige Sommer sowieso mal explizit für den Rektalbereich reserviert ist, freuen wir uns doch lieber auf die kommenden Wintermonate. Und genau dazu dient der eiskalte neue Silberling der Hagener Nordafrost. Los gehts mit dem Opener Amok, bei dem mich Drummer Sno erst mal erbarmungslos zum sofortigen weiteren Üben in den Keller verbannt hat. Herrlich wie dort geknüppelt wird; der Titel ist quasi Programm. Mit On the shores of grey wird versucht, an den Überhammer des letzten Albums Autumns Armageddon anzuknüpfen, und zumindest die Gitarrenmelodie entfaltet eine ähnliche hypnotische Wirkung wie der zuvor angesprochene Song. Doch North Arise ist alles andere als ein Abklatsch des Vorgängers geworden. Im Gegenteil, die Band hat es geschafft, ihre Identität zu wahren und trotzdem abwechslungsreiche Songs zu schreiben. Auch wenn das Grundschema Grooveattacke meets Hyperblast meistens erhalten bleibt, würzt das Trio die Chose immer wieder mit Überraschungen, wie dem rockigen Anfang von Defence oder dem göttlichen Gitarrenriff beim Kracher Dominus Frigoris. Da sieht man auch gerne drüber hinweg, dass der Gesangsstil bei Hall of the pagan martyrs doch irgendwie dem des Openers der letzte Scheiblette ähnelt. Ich vergebe diesmal wieder 9 Zähler, da ich finde, dass diesmal einfach der Überhammersong fehlt, die letzten drei Songs im Vergleich zum Vorangegangenen ein klein wenig abfallen und die Bassdrum ruhig etwas mehr Rums hätte vertragen können. Als Drummer bin ich da wohl etwas hochsensibel, sorry. Dies sind allerdings nur Lappalien wenn man sich die Masse an positiven Aspekten ansieht, welche dieses Album ausmachen. Erwähnenswert seien an dieser Stelle unter anderem die Gastvocals von Shoggoth von Insignium, welcher Track 2 und 5 durch wahrlich tiefe Growls noch mehr Atmosphäre einhaucht. Wer jetzt noch behauptet, Black Metal müsse im Keller produziert werden, um true zu sein, dem ist wahrlich nicht mehr bei zu kommen. Hail to the Winter! Let the North arise!
9 von 10 Punkten
Hazim Fouad
Nordafrost
- North Arise
Heavy Horses Records (2004)
Normalerweise kann man mich mit dem größten Teil an Veröffentlichungen aus dem Black Metal Bereich ja gar nicht begeistern, es sei denn es handelt sich um einen Release aus dem eher bekannteren Kreisen wie Satyricon, Emperor, Immortal oder vielleicht noch Darkthrone. Aber wenn es sich um einen Undergroundact handelt, schaudert es mir fast schon im Vornherein, da einfach zu viele Schundbands dort zugegen sind, welche auf ach so true machen und sich benehmen als hätte sie der Gehörnte persönlich beglückt. Jedoch verhält es sich bei mir mit Nordafrost ganz anders. Zwar lässt das eher aufs nötigte beschränkte Line-Up (Gitarre + Vocals, Bass, Drums ) auf anderes schließen, doch weit gefehlt. Die drei Mannen aus Dortmund und Umgebung vermögen es mich mit ihrer Musik sehr zu begeistern, da Melodie und Härte sich in einem gesunden Maß ein Stelldichein geben. Bereits der Opener Amok beweist dieses nur zu gut und im Verlaufe des 10 Song umfassenden Debüts überzeugt mich Track für Track auf seine eigene gewisse Art und Weise. So erinnert mich My Sun nicht selten an die schwedischen Dawn, Defence weiß durch seinen groovigen Refrain zu gefallen, Dominus Frigoris ( so auch der Titel des letztjährigen Demos) fällt positiv durch sein Akustik Intro auf, welches ebenso von Immortals Battles in the North stammen könnte und Dungeons hebt sich durch sein eher langsam veranlagtes Tempo und die Gastvocals von Insigniums Shoggoth hervor und bleibt wie auch die vorher erwähnten Songs sehr schnell im Ohr hängen.
Doch ich muss sagen endlich mal eine Veröffentlichung aus dem Schwarzwurzel orientierten Underground welches mich durchweg und von Anbeginn überzeugen kann und mich würde es nicht wundern wenn man von den Jungs um Svartis auch in Zukunft positives zu hören bekommt.
Nordafrost - NORTH
ARISE
21.07.2004 von Letum
Vielleicht ist es nicht das richtige Wetter, um das Erstlingswerk
der Dortmunder "Nordafrost" unter die Lupe zu nehmen,
wurden diese doch offentsichtlich von gemäßigteren Temperaturen
zu ihrem Schaffen inspiriert; mir dagegen rinnt gerade der
Schweiß über´s Gesicht. Wie dem auch sei, "North
Arise" in den CD- Spieler und ab in den Schnee. Svartis,
Sänger und Gitarrist von Nordafrost, ließ schon in diversen
Interviews wissen, dass sich der "Dominus Frigoris"
Nachfolger nicht grundlegend von seinem Vorgänger unterscheidet;
dem kann ich erstmal zustimmen, Freunde von "Dominus
Frigoris" werden von "North Arise" sicherlich
nicht enttäuscht sein. Während allerdings der Stil der Dreien
auf ihrer Demo noch leicht auf Größen wie Dissection oder
Immortal reduziert werden konnte, stellt "North Arise"
vom Songwriting her einen klaren Schritt nach vorn dar: Schnelle
Blast-Beats gehen fließender und geschickter in winterliche
Riffs oder eingängige Refrains über, wobei nie die Dynamik im
Song wie auch auf der ganzen Platte verloren geht. Jedes Lied
steht für sich, mal geht man rüder zur Sache (Amok, Dungeons),
mal gibt es eingängige Melodien auf die Ohren (Ruler of a bleak
Realm, Dawn). Man kann eben auch aus alten Erfolgsrezepten einen
eigenen Stil entwickeln und damit verdammt überzeugend klingen!
Die Höhepunkte auf "North Arise" bilden das fiese
"An Apocalyptic Philosophie", welches durch
gelegentliche Grunt-Enwürfe von Shoggoth (Insignium) sehr
bösartig rüberkommt, das sehr eingängige "On the Shores
of Grey", die beiden Hymnen "Defence" und
"The Hall of the Pagan Martyrs" und das nach
Nordafrost´s erster Demo betitelte "Dominus Frigoris".
Insgesammt kann ich sagen, dass "North Arise" nicht nur
mehr Freunde der Schwarzkunst überzeugen könnte; wer sich sonst
extremer Metal-Musik nicht abgeneigt fühlt, sollte Nordafrost
ruhig Gehör schenken. Ich will die Jungs zwar nicht
überbewerten, geboten wird hier weder Weltbewegendes noch Neues,
aber das gute Songmaterial und die vielen Ideen machen
"North Arise" zu einem wahren Appetithappen in Sachen
Wintermetall, der einfach Spaß macht. Na, wenn das kein Anfang
ist!
Nordafrost - North Arise
1996 wurde diese deutsche Band gegründet, die nunmehr mit "North Arise" ihr offizielles Debüt veröffentlicht. Auch wenn man aufgrund der achtjährigen Bestehungszeit von einem eher ursprünglichen Sound ausgehen könnte, klingen Nordafrost doch eher modern, so bekommt man hier eine Mischung aus Death und Black Metal-Elementen geboten, die vor allem auf Härte und Groovigkeit setzt. Anhänger kranker, eingängiger Stimmungsbilder sind hier also eher falsch gelagert, während vor allem Death-Metal Fans hier ruhig mal ein Probehören riskieren dürfen. So zeigt sich der schwarzmetallische Einfluss vor allem bei diversen Ausflügen zu nordischer Raserei, während der Grundtenor des Albums eher mit deathigem Anstrich überzeugt. Fette Gitarrenriffs, unterstützt von einem gut getimten Schlagzeug, geben die Marschrichtung an, die teilweise so gut groovig kommt. dass man sich an die alten Heroen aus der Death Fraktion erinnert fühlt. Gesanglich bleibt man auf neutralem Gebiet, schreit zwar gut aggressiv daher, aber übertreibt es weder mit kranken Black-Vocals noch mit tiefem Gegrunte, was sich gut zu der Mischform der musikalischen Umsetzung einfügt. Zwar baut man mit einigen Midtempo Passagen auch einmal Stimmung auf, doch bezieht das Album vor allem durch seine ungezügelte Härte und Groovigkeit, die man dank der gelungenen Saitenarbeit auch bei den Highspeed-Parts nicht vermisst, die Eingängigkeit und den Wiedererkennungswert, der den drei Mannen das positive Urteil beschert, sich hier mit einem gelungenen Debüt auf den Prüfstand gewagt zu haben.
11 Punkte
Klasma
NORDAFROST - North arise (CD 2004, Heavy Horses Rec.) 40 min.
Nach der kurzen Dominus
frigoris-Scheibe und einer Teilnahme am Reaper
comes-Sampler beehren uns NORDAFROST nunmehr gleich mit
ihrem Debüt-Album. Was bei manchen zu einem Schnellschuß oder
Rohrkrepierer verkommt, wird mit North arise nach
immerhin achtjähriger Bandgeschichte zu einem äußerst
gelungenen Einstand. Svartis (git, voc), Demonic (bass) und Snø
(dr) beweisen wieder einmal, daß weniger oft mehr ist. Kleines
Line-up, Verzicht auf Füller und Spielereien und ein
eingängiges Songwriting machen diesen Zehn-Tracker zu einem
Black-Death-Metal Hammer. Dabei heißt eingängig
keineswegs simpel oder durchsichtig. Effektiv lassen NORDAFROST
Black und Death Metal Elemente verschmelzen, geben ein bißchen
Thrash hinzu und machen mit überraschenden Breaks das Album
verdammt interessant. Abwechslung rult, und kein Track gleicht
dem anderen. Härte ohne übertriebene Brutalität und passende,
dunkel-kalte Melodien sind Markenzeichen von North
arise. Den Auftakt machen Amok und An
apocalyptic philosophy mit der benannten Mixtur. Es
folgt ein Midtempo-Walze wie Defence (live bestimmt
geil zum Mitgröhlen!), das melodisch grollende
Dungeons oder The hall of pagan martyrs
und Ruler of a bleak realm als eiskalte, düstere,
fast schon oldschoolige SchwarzMetall-Song. Der Track
Dominus frigoris könnte glatt als Reminiszenz an das
gleichnamige Demo durchgehen. Besonders der damalige Opener
Battle of the winterhordes kam mir beim nochmaligen
Hören in den Sinn. Ein verdammter Wermutstropfen ist für mich
das abschließende Dawn. Und ich weiß
verfluchtnochmal nicht, woran das liegt. Irgendwie ist da ein
seltsamer Rhythmus, der Song wirkt zerhackt, zerfahren, seltsam.
Sinds Tempo-Probleme? Keine Ahnung, ich bin kein Musiker,
mir gefällts einfach nicht. So, wenn mich nun einer nach
dem besten Track auf North arise fragen sollte,
antworte ich ohne groß zu überlegen: On the shores of
grey - ein Brecher ohnegleichen! Aber, besorgt euch die
ganze Scheibe, denn die Investition lohnt sich definitiv.
Das Trio
NORDAFROST gründete sich anno 1996 und veröffentlicht nach
einer Demo-CD nun mit "North Arise" endlich ihr erstes
Album. Zugegeben, klischeehaftere Band- und Albumnamen wird es
für eine Black-Metal-Combo kaum geben, aber auch kaum
einprägsamere. Und sie passen zum Stil der Westfalen, die von
der ersten Minute an kräftig losbrettern. Der Riff vom
Death-Metal-lastigen 'Amok' wird nach zweiminütiger Wiederholung
zwar etwas eintönig, aber in 'On The Shores Of Grey' zeigt
Sänger und Gitarrist Svartis, dass er es viel besser kann. Auch
'My Sun' und 'Dominus Frigoris' (mit ruhigem Anfang) entpuppen
sich als gute Riffbretter, während 'The Hall Of The Pagan
Martyrs' mit ein paar Breaks aufwartet. 'An Apocalyptic
Philosophy' und 'My Sun' erinnern derweil nicht nur vom Gesang
her an IMMORTAL. In 'Dawn' zeigt die Band dann zum Abschluss noch
mal ihr ganzes Können: Melodischer Midtempo-Beginn, schnelle,
teils unerwartete Tempowechsel und Geknüppel.
'North Arise' bietet ein wirklich nettes Hörvergnügen für
Black-Metal-Puristen. Wenn NORDAFROST weiter an ihren Riffs
feilen, könnten sie vielleicht eines Tages aus den Tausenden von
Underground-Knüppel-Bands hervortreten. Den einprägsamen Namen
dazu haben sie ja schon.
Anspieltipps: On The Shores Of Grey, Dominus Frigoris, Dawn
Das Trio
Nordafrost aus Dortmund kann durchaus einen steilen Aufstieg
verbuchen. Bereits mit ihrer ersten vollwertigen Demo-CD konnten
sie 2003 für Aufsehen sorgen und haben sich blitzkriegartig eine
ansehnliche Fan-Basis erkämpft. So was geht auch an der
Plattenindustrie nicht spurlos vorbei, in diesem Fall haben Heavy
Horses Records Nordafrost unter ihre Fittiche genommen und
veröffentlichen nun deren erstes Album, welches "North
Arise" getauft wurde und in 40:11 Minuten 10 Stücke bietet.
Schaut man sich ganz nüchtern einmal das Titelbild an, lässt
das gutes hoffen: Das Bild eines verschneiten Waldes gewinnt zwar
keine Innovationspreise, hat aber wie auch schon das Frontbild
der Demo doch irgendwie seinen ganz eigenen Reiz. Das in Paarung
mit dem Albumtitel deutet zudem ja schon auf reinen Black Metal
hin, geworben wird für die CD allerdings mit "Death / Black
Metal". Bei derartigen musikalischen Mischehen ist meine
Skepsis quasi vorprogrammiert wie bei meinem Rechner die
"schweren Ausnahmefehler", da das meinen
Erfahrungswerten nach eher selten gut geht und letztendlich weder
Fisch noch Fleisch ist, doch schauen wir uns doch besser erst mal
an, was der dunkle Dreier hier zu verzapfen weiß.
"Amok" heißt das erste Lied und knüppelt mit einer
Neu-Interpretation des Urschreis direkt ziemlich los und zeigt
recht repräsentativ einige der Zutaten auf, die dem Hörer noch
begegnen werden: Simple Riffs, sehr oft mit einer gehörigen
Prise Heavy Metal, ein krachendes Schlagzeug und fieser
Keifgesang bilden die Eckpfeiler des Nordafrost-Liedguts.
Gelegentlich wird jener allerdings auch durch sehr tiefe Death
Metal-Grunzer ausgetauscht, was man direkt bei der Nummer zwei,
"An apocalyptic Philosophy" hören kann. Gefällt mir
nun nicht so wirklich, aber da gibt es ja solche und solche. Auch
bei "Dungeons" kommt das Krümelmonster noch einmal aus
der Tonne - das finde ich gerade hier bedauerlich, da der vom
Bass eingeleitete Song anfangs eine herrliche Prise Doom
verstreut, zäh und dickflüssig aus den Boxen tropft, dann aber
wieder weniger intensive (hier im Sinne von packend,
"Oha-Effekt") Knüppelphasen einbringt. Um noch einmal
auf das Stichwort "Heavy-Riffs" zurückzukommen:
"Defence" könnte bis zum harten Umschwung auch
wirklich von irgendeinem Halb-Eunuchen eingesungen werden, da
ist's wirklich nur der Gesang, der Extrem Metal aus dem Ganzen
macht. Das ist ja aber eigentlich keine Schandtat und man darf
sich das auch nicht etwa wie bei Cradle of Filth vorstellen, die
sich seit geraumer Zeit ja auch zu großen Teilen auf klassischen
Heavy Metal beziehen.
Wie die Demo heißt Stück Nummer 7, bei "Dominus
Frigoris" dachte ich die ersten dreißig Sekunden nur an
Iron Maiden, auch hier wird dann aber später wieder auf eine
vertonte Tracht Prügel gesetzt. Keyboards gibt es auf der ganzen
Scheibe zwar keine, doch auch die richtig schnellen Parts kommen
meistens recht melodisch rüber, siehe z.B. "The Hall of
pagan Martyrs" - da konnte man seine Vorstellungen trotz
spartanischer Mannschaftsbesetzung entsprechend umsetzen. Mit
"Dawn" gibt es noch einen netten Rausschmeißer, dann
war's das für's erste.
Nordafrost scheinen ihren Weg mittlerweile gefunden zu haben: Das
Material auf "North Arise" ist in sich schlüssig und
eigenständig. Eigentlich ist das eine gute Sache, führt mich
aber zu einem anderen Punkt, nämlich zur von vielen verhassten
Kategorisierung. Mit den Begriffen die zur Auswahl gestellt
werden, namentlich "Black / Death Metal", gehe ich
nicht wirklich konform - Todesblei gibt es zum Glück nur in Form
der selten eingebrachten Growls, Black Metal allerdings auch eher
nur in den Bereichen Gesang und Schlagzeug. Das Gerüst der
Nordafrost-Stücke besteht aus klassischem Stahl und so wird
meiner Meinung nach nicht unbedingt die Atmosphäre, die Kälte
oder wahlweise auch die stellenweise auftretende Rock-Attitüde
des Schwarzmetalls verbreitet. Wie ich die Chose letztendlich
nennen würde weiß ich selber nicht, auf jeden Fall ist es ganz
nett. Ich empfehle die Scheibe vielleicht Leuten die sich
wünschen, dass Cradle of Filth in ihren Heavy Metal-Momenten die
ganzen Spielereien und den Firlefanz aus ihren Liedern lassen und
stattdessen einfach mal schnelle, unkomplizierte und harte Musik
spielen. Ingesamt nicht ganz meine Baustelle, aber trotzdem
hörenswert.
Bewertung: 7
Highlights
auf dem Album :
-Es ist kalt ... bitter kalt. Und wärend meines Spurtes
durch die eisige Winterlandschaft sitzt mir der klirrende Sound
von Nordafrost im Genick und treibt mich zu immer schneller
werdenen Schrittes an. So ungefähr wird der im up-tempo
gehaltene Silberling 'Noth Arise' eingeleitet - gerade mit dem
passenden Titel 'Amok'. Es unverkennbar, dass die Wurzeln im
eisigen Black Metal liegen. Aber auch ein Death-elemente sind
vertreten, jedoch überwiegt erste Stilrichtung.
-Insgesamt sind, durch das solide Gitarrenspiel, die Melodien
recht eingängig. Der Gesang ist Genretypisch frostig kreischend.
Das Schlagzeug arbeitet währenddessen sehr blastartig ohne das
ganze ins lächerliche zu ziehen. Besonders die Melodieführung,
die immer wieder durch die aggressiven Riffs hindurchschmimmert,
machen den Charm, von z.B Track 2 aus.
-Einer meiner Faves auf dem 10-tracker ist 'On The Shores Of
Grey'. Das Prunktück der Scheibe in meinen Augen und somit wohl
auch das einprägsamste Lied hier. Warum ? ... Wegen den oft
gesetzten Breaks, dem geilen mainriff und den eisigen Vocals vom
Fronter Svartis.
-Etwas getragener geht es dann bei 'Defence' und 'Dungeons' zu.
Bei letz genanterem Track treten auch vereinzelt ein paar
deathmetaltyüische vocals auf. Die Hauptstimme passt aber um
einiges besser ins GesamtkonzeptTrotzdem geglückt man einen
immer wieder mit schnellen Passagen - das wofür man eigentlich
geboren ist, da hier ganz klar der Reiz der Band liegt.
Was mich nicht so
beeindruckt hat:
-'Dominus Frigoris'. Stellenweise weiß
der Track echt zu entzücken, doch gefallen mir die monotonen
drumknüppelpassagen nicht. Sie geben dem Hieb unnötige
Seitenhiebe.
Fazit:
-Ein durch und durch hörenswertes Werk des Trios,
dass wohl besonders für Leute mit Geschmack für anspruchsvollen
Blackmetal, mit eine paar Deatheinwürfen , geeignet ist.
Heavy Horses Rec. haben mit Nordafrost die bereits vierte Band unter Vertrag genommen. Mit "North Arise" knüpfen Nordafrost gnadenlos an ihre letztes Jahr erschienen Eigenproduktion "Dominus Frigoris" an. Eine sehr gute Kombination aus Härte, Schnelligkeit, Groove und Melodie. Während auf "Dominus Frigoris" die Songs noch recht einfach strukturiert waren, verzeichnet sich auf "North Arise" eine Weiterentwicklung der 3-köpfigen Band. Melodische Riffs im Wechsel mit typischem Metal Gefrickel und Gebolze prägen dieses Album. Besonders gut gelungen finde ich den Song "On The Shores Of Gray", bei dem einer Bezeichnung Old School Black Metal nichts im Wege steht. www.nordafrost.de (holger)
Über das Konstanzer Label Heavy Horses legt das Trio NORDAFROST nach immerhin 8jährigem Bestehen das Debüt in Silberform vor. Die lange Wartezeit hat dem Songwriting spürbar gut getan. Im Gegensatz zu manchem Geholper, das diverse Bands ein paar Monate nach ihrer Gründung vorlegen, geht die Dortmunder Band versiert zu Werke und lässt auch die zahlreichen schnellen Parts nicht im Chaos versinken. Entgegen dem Namen gibts keine Frostklirrerei, sondern die Wurzeln der Band dürften eher im Death Metal liegen, die mit einigen Black Metal-Einschüben vermengt wurden. Als Bezugsbands würde ich spontan Marduk zu ihrem Debütphase (Dark Endless) oder Necrophobic nennen. Es sind zwar noch nicht alle der 10 Songs Killer vor dem Herrn (speziell Dungeons ist reichlich dröge ausgefallen) und vom Aufbau her ähnelt man sich bisweilen doch noch, On The Shores Of Grey, Ruler Of A Black Realm oder Dominus Frigoris wissen aber mit den superben Riffs, Atmosphäre und stimmigem Arrangements zu überzeugen und gefallen. Guter Einstieg!
Die nunmehr dritte
Veröffentlichung aus dem Hause Heavy Horses Records (des
Reapers eigenes Label) ist diesmal keine 7 Vinyl,
sondern ein komplettes Album und die Debüt-Langrille der Black
Metaller von NORDAFROST.
Nach der erfolgreichen EP Dominus Frigoris
im letzten Jahr können die Westfalen mühelos daran anknüpfen
und legen mit North Arise ein
klassisches klischeefreies Black Metal Album vor, auf dem man
sich zudem noch um einiges gesteigert hat. Kälteverbreitende
sägende Gitarrenfronten und typischer Kreischgesang werden hier
und da mit Death (An Apocalyptic Philosophy), Thrash und
klassischen Metal Bestandteilen (Dawn) angereichert und
bieten somit kurzweilige Abwechslung, da melodiöse, groovige
Passagen (Dungeons) neben Knüppel Parts (Amok)
gleichberechtigt stehen und die Geschwindigkeiten immer wieder
variieren. Extrem genial und eine Summe des Erreichten bietet Dominus
Frigoris! Dieser Song bleibt wie eine Hymne sofort im Ohr
hängen. Als ebenso charakteristisch wie markant entpuppt sich The
Hall Of Pagan Martyrs.
NORDAFROST werden zwar keinen blackmetallischen
Innovationspreis gewinnen, liefern aber mit ihrem Debüt North
Arise eine beeindruckende Arbeit ab; denn selbst
bei mehreren Durchläufen bleibt das Album homogen und
interessant. Das lässt für die Zukunft hoffen und bringt der
Band hoffentlich die Annerkennung ein, die sie verdient. Fette 8
Punkte.
Der Underground
als Familie. Wenn das böse U-Wort in letzter Zeit etwas öfter
als sonst fällt, dann vielleicht deswegen, weil sich das untere
Drittel des kommerziellen Musikmarktes in gewissem Sinne in einer
Krise befindet. Während die Grenzen durchlässig werden, der
Metal wie durch das Sieb einer kochenden Espressomaschine in hohe
Chartpositionen und Massenmedien perkoliert und sich Bands mit
einer Karrieregesamtauflage von 75 Exemplaren (abzüglich Promos
an BMG und Sony) erhitzte Debatten um richtig oder
falsch liefern, verkommt der Jungbrunnen und die
Talentschmiede der Branche zum narzistischen Stelldichein. Wie
angenehm deswegen, den Mitgliedern von NORDAFROST in Interviews
zuzuhören: Toleranz trotz klarer Vorstellungen für das eigene
Schaffen, ausgesprochene Meinungen bei gleichzeitiger
Bereitschaft, mangelnde Kompetenz einzugestehen und totale
Begeisterung bezüglich ihrer Musik, die aber nie in
realitätsfernes Träumen oder Großkotzigkeit ausufert.
All das sind Eigenschaften, die man auch auf North
Arise wiederentdeckt. Überhaupt zeugt allein schon die
Tatsache, dass dieses Debüt bei dem jungen, doch engagiert
galoppierenden Label Heavy Horses Records erscheint,
von dem Wunsch, eine breitere Hörerschaft zu erreichen, ohne
auch nur einen Längengrad vom Kurs auf selbst gesteckte Ziele
abzuweichen. Die Plattenfirma wird sich auf ihre Kernkompetenzen
beschränken dürfen, denn wenn man die ohne Übertreibung
ausnahmslos positiven und geradezu euphorischen Besprechungen des
vor einem Jahr erschienen Demos Dominus Frigoris
sichtet, muss man zu der Überzeugung kommen, dass eine kleine,
doch feine Fanschar geradezu auf diese Band gewartet hat. Man
könnte gar behaupten, North Arise beende die
inzwischen reichlich albernen Fehden innerhalb des Black Metal
sowie seine außenpolitische Abgrenzungswut gegenüber
angeblicher feindlicher Vereinnahmung. Wenn in den Biographien
der Musiker neben den erwartungsgemäßen Szenehelden auch Namen
wie NINE INCH NAILS oder DREAM THEATER fallen, dürfte zumindest
klar sein, dass sich hier niemand für die eigenen Vorlieben
schämt oder gar das Andersartige ablehnend ausgrenzt. In der
Musik hat sich der geschmackliche Eklektizismus noch nicht ganz
etabliert, doch tönen die Dortmunder niemals schematisch und
sind auf der Suche nach eigenen Ausdrucksformen bemerkenswert
häufig fündig geworden. Speed und Thrash winken einem entgegen,
gelegentlich die Vertracktheit des Death und in den Refrains
immer wieder der hymnische Hass des Black. Riffs und Songwriting
sind variabel, ohne die erhabene Grundstimmung aufzubrechen und
obwohl man durchaus in der Lage ist, rasch vorzupreschen, liegt
der Truppe ganz offensichtlich das Mid-Tempo und die satte Fülle
näher. Die herausragende Differenz gegenüber anderen Kapellen
besteht aber in der messerscharfen Fokussierung: Keine breit
ausgewalzten Irrsinnsepen, sondern kluge und garstige
Schnellzünder, die zumeist schon in drei Minuten
herunterbrennen. Sogar Dungeons, welches mit Doom
flirtet, verschwendet keine Zeit mit psychedelischen
Rauchschwaden.
Bester Song der Zusammenstellung bleibt das bereits vom Demo
bekannte Dominus Frigoris (lateinisch für
Schneemann?), doch auch My Sun hat durchaus
Hit-Qualitäten. Auf Untergrund-Ebene jedenfalls. Mehr wollen
NORDAFROST ja auch gar nicht, die nicht nur mit der richtigen
Einstellung, sondern auch mit einem taufrischen Werk ihren
Einstand geben. Ein höchst willkommenes Album.
Die Dortmunder Schwarzmetaller haben sich noch nicht ganz selbst gefunden. Neben Juwelen wie ´An Apocalyptic Philosophy´ und ´Dungeons´, die auch auf einer Immortal-Scheibe eine gute Figur machen würden, befindet sich jede Menge wenig inspiriertes Proberaumgerödel auf "North Arise". Vor allem ist mir nicht klar, ob NORDAFROST wirklich Black Metal spielen wollen oder bei ihren unüberhörbaren Thrash-Wurzeln bleiben möchten. Zum einen fehlt den Gitarren das dämonenhafte Klirren, zum anderen mangelt´s am passenden Sänger. Trotzdem kann man den Newcomern das eine oder andere Ohr leihen.
Robert
Pöpperl-Berenda
6 Punkte
Nach ihrer 2003 erschienen Demo CD Dominus Frigoris legen die drei Hagener nun ihr erstes vollständiges Album North Arise vor. Wie man vom Band und Albumnamen her eigentlich schon erahnen kann, spielen NORDAFROST Black Metal mit Blickrichtung Nordeuropa. Schön fies, mit ordentlich Vollgas, knarzigem Gesang und schraddeliger Gitarre. Letztere geht es aber auch schon mal etwas melodischer an und lässt manches Death Metal Riff erklingen. Des weiteren wird auch großer Wert auf Abwechslung gelegt. Nachdem die ersten drei Songs volle Kanne Black Metallisch aus den Boxen rumpeln, wird bei Defence das Haupttempo um einiges gedrosselt und nur durch gelegentlich Blast Attacken unterbrochen. Dungeons geht sogar glatt als doomiges Death Metal Stück (inklusive fetten Growls) durch, das nur durch einige wenige Black Metal Einsprengesel schneller wird. North Arise ist somit eine absolut gelungene Scheibe geworden und solange es solche Veröffentlichungen gibt, braucht man sich um den deutschen Black Metal Underground keinerlei Sorgen zu machen. Falls Ihr dieses Album nicht beim Plattenhändler bekommt, könnt Ihr es auch beim Label www.heavyhorsesrecords.de oder bei der Band direkt unter www.nordafrost.de bestellen.
Ziemlich nordisch
kommt uns das Trio aus Dortmund mit ihrem ersten vollständigen
Album, North Arise, daher.
Die Band besteht seit 1996 und spielt einen anheimelnden Mix aus
melodischem Black Metal mit einigen Einflüssen aus dem Death
Metal und ja deutlichen Anleihen an den 80er-Jahre
Thrash. Und hier schließt sich der Kreis schließlich war
in den früheren bis mittleren 80er Jahren der Thrash Metal gar
nicht so einfach vom Ur-Black-Metal zu trennen, wie frühe Songs
von Kapellen wie SODOM und nicht zuletzt die Tracklist des
hervorragenden Samplers Fenriz Presents ... The Best Of
Old-School Black Metal, auf welchem u.a. Celtic Frost,
Mercyful Fate und Venom zu hören sind, dokumentieren
Somit wirkt North Arise auf Anhieb sympathisch, weil
es das gewisse Etwas hat, diese spezielle Ausstrahlung, die
derart zeitlose Veröffentlichungen mitunter aufweisen.
NORDAFROST haben es nämlich geschafft den Geist traditioneller
Metal-Stile mit modernem eiskaltem Black Metal zu verbinden, ohne
daß dabei Melodie, Songwriting und Abwechslung auf der Strecke
bleiben würden.
Das Album kann man nämlich sehr schön an einem Stück
durchhören und sich dabei händereibend auf die frostige
Jahreszeit freuen.
Die Stücke stehen alle in etwa auf demselben Niveau; dennoch
möchte ich einige Anspieltips nennen: Das schepprig-eigenwillige
Defence versprüht ebenso profunde Morbidität wie
das anfangs doomig-langsame Dungeons, auf welchem
Svartis phasenweise so richtig schön von ganz unten raus
verschleppt grunzt. Dungeons entwickelt sich im
weiteren Verlauf zu einer reglerechten kleinen Hymne.
Dies gilt auch für das stampfende My Sun
eines der besten Stücke auf der CD.
Anwärter auf den Songtitel des Jahres ist The Hall Of The
Pagan Martyrs und das sperrig-frostige Dawn
beschließt die Hatz.
Der Sound geht in Ordnung, aber das Nadelbäume im
Schneesturm-Cover sieht man so oder ähnlich auf jeder
dritten Veröffentlichung einer naturverbundenen Black
Metal-Combo. Naja, jedenfalls besser als waffenstarrende
Pandabären im Nebel ...
Fazit: Nicht essentiell für das Genre, aber charmant und
grundgut. 7 ½ Punkte.
Die deutschen Jungs von NORDAFROST machen schon seit 1996 den Black Metal Underground unsicher und hauen nun mit North Arise ihr erstes vollständiges Album in die Bangerschaft. Zuerst fällt der Blick auf das schlicht gehaltene Cover, das nicht gerade vor Originalität überschwappt und nicht viel Hoffnung auf den musikalischen Inhalt macht. Ha, weit gefehlt: die drei Herren Svartis, Demonic und Snö ziehen richtig vom Leder und zeigen, dass sie nicht nur zum Untergrund Tipp taugen, sondern es mit den stärksten deutschen Schwarzmetallern aufnehmen und Schwachmatenkasper wie ENDSTILLE sogar ganz locker auf die Plätze verweisen können. Trotz des durchweg rohen, aggressiven und kompromisslosen Materials werden nie die eingängigen Melodien vergessen und der Hymnenfaktor ist bei den meisten Songs sehr ausgeprägt. Auch gibt es einige vereinzelte Ausflüge ins Todesbleilager, was nicht nur die von Gastsänger Insignium beigesteuerten Growls (man höre sich nur Dungeons an) belegen. Von der stilistischen Ausrichtung und Ideologie her (leider fristet dieser Begriff im Black Metal ein trauriges Dasein ) würde ich NORDAFROST eher der Riege der hochklassigen, technisch brillanten und dynamischen Bands wie NAGLFAR, DISSECTION, DAWN oder auch SATYRICON zuordnen als den ach so bösen, truen Szenekarikaturen. Man höre sich nur mal die tollen Schlachthymnen On The Shores Of Grey (klasse!), Defence (Midtempo und rasend schnelle Passagen wechseln sich gekonnt ab) oder den Titelsong an und stelle fest, dass es in der deutschen Schwarzwurzel Szene bis auf wenige Ausnahmen kaum Bands gibt, die dieses hohe Niveau übertreffen können. North Arise ist sowohl für Old School Bläckies (keine Keyboards!), als auch für modernere Fans interessant, was zusätzlich durch die ansprechend gute Produktion unterstützt wird. Wenn die Band so weitermacht, könnte sie bald der nationalen Szenespitze angehören. Super!
NORDAFROST ist
nicht etwa eine neue Allzweckfolie gegen den heimtückischen
Gefrierbrand, sondern ein Trio aus Westfalen, das sich seit 1996
dem Black Metal inklusive Todesmetall-Einsprengseln widmet.
"North Arise" ist solide produziert und man spürt
nicht, dass es sich "nur" um ein Dreiergespann handelt
(was wohl auch der Aufnahmetechnik zuzuschreiben ist).
Soundtechnisch orientieren sich NORDAFROST an IMMORTAL zu Zeiten
von "Damned in Black" und vor allem an DISSECTION anno
"Somberlain". Dies spürt man frappant im Song
"Dungeons", bei dem dieser spezielle schwedische
Einfluss eindeutig die Überhand bewahrt. Auch in Songs wie
"On the shores of grey" oder "Defence" sind
diese Parallelen hörbar. Was bei NORDAFROST indes fehlt, ist die
herausragende Gitarrenarbeit und das Gespür für spannende
Melodien, welches DISSECTION besitzen. So brettern NORDAFROST
zwar frostig vor sich her, doch das gewisse Etwas, das speziell
Misanthropisch-Faszinierende fehlt leider auf "North
Arise".
Insgesamt somit lediglich ein solides Werk Death / Black Metal,
dem es leider an der Emotion, die einen richtigen Blizzard-Black
Metal auszeichnet, mangelt.
Schneebedeckte
Tannen zieren das Cover des NORDAFROST Debütalbums "North
Arise". Logisch, dass die Band bei so viel nordischem Schnee
und Frost aus Dortmund kommt. Allerdings schneit es im Revier
durchschnittlich an nur vier Tagen im Jahr und dann verwandelt
sich die weiße, edle Pracht umgehend in fiesen, braunen Matsch!
Kein Wunder, dass die Jungs sich nach dem edlen Weiß in seiner
ganzen kalten Eleganz sehnen. Aber wenn erstmal der letzte
Hochofen im Stahlrevier erkaltet ist, wird es mit Unterstützung
des Klimawandels vieleicht bald etwas mit der zünftigen
Schneeballschlacht in frostigen Dortmunder Industrieruinen.
Musikalisch heizt uns das Trio jedenfalls mit gekonntem und
höchst melodischem Black/Death ordentlich ein. Den kalten Atem
von Größen wie DISSECTION und IMMORTAL spürt der Hörer zwar
zuweilen im Nacken. Dennoch klingt "North Arise"
äußerst frisch und zu keiner Zeit langweilig oder beliebig.
Das Tempo wird variiert von flott ("Amok") über
Midtempo ("The Hall Of The Pagan Martyrs") bis hin zu
fast doomigen Klängen ("Dungeons"), wobei jeder Song
durch Breaks und Rythmuswechsel spannend bleibt, ohne dabei den
oft beschworenen roten Faden zu verlieren. Auf Keyboards wird
glücklicherweise verzichtet; ihr Einsatz würde den ohnehin
schon sehr melodischen Sound nur sirupartig überfrachten.
Der schwarzmetallische Knurrgesang erhöht den Black Metal-Anteil
des Gesamtsounds, der vom Riffing her auch viele klassische Heavy
Metal-Elemente offenbart und auch Speed-, Thrash-, sowie
frickelige Deathmetal-Anteile integriert, ohne nach Stückwerk zu
klingen.
Ferner sorgt Shoggoth von INSIGNIUM bei den Tracks "An
Apocalyptic Philosophy" und "Dungeons" für
herrlich tiefe Deathgrowls. Mit durchgängigem Wechselgesang
hätte mir "North Arise" vermutlich noch einen Tacken
besser gefallen. Die Produktion ist, abgesehen vom manchmal etwas
pappigen Drumsound, auch im grünen Bereich. Die Gitarren klingen
nicht wie mein Rasierapparat und "North Arise" schallt
druckvoll aus den Speakern.
Auf jeden Fall hat sich ausgezahlt, dass die Band erst nach acht
Jahren mit ihrer Debüt-CD auf dem Markt erscheint und uns nicht
vorschnell mit einem halbgaren Produkt nervt. Auch wenn ich es
mir ganz persönlich lieber etwas weniger melodisch und weniger
verbreakt, dafür aber gerne schneller besorge (stumpf ist
Trumpf!): Eine sehr gute Debütscheibe, die ihr für 8 EUR plus
Porto über die Homepage beziehen könnt. Dort ist auch noch die
MCD "Dominus Frigoris" mit dem 2002 eingespielten Demo
der Band erhältlich. Der Soundtrack zur kommenden
Schneeballschlacht und geht sicher, dass ihr die
Durchschlagskraft eurer Schneebälle mit Hilfe von Kieselsteinen
erhöht!
Böser, frostiger
Name. Böses, frostiges Cover. Hui. Das wird doch nicht etwa
böser, frostiger Black Metal sein? Überraschung: Doch.
Natürlich.
Die drei Jungs aus dem Pott, die es schon seit 1996 versuchen und
sich zum Glück nicht schminken (was letztlich aufzeigt, wie
putzig Bassist Demonic (Evil!) eigentlich ist), weil das ja
bekanntlich schlecht für die Haut ist (der wahre Grund, warum
sich Immortal aufgelöst haben), mögen Dissection und eben jene
frostigen Immortal. Das hört man. Und so versuchen sie ihren
Vorbildern nachzueifern, was auch gar nicht so schlecht gelingt,
aber eben nicht gut genug.
North Arise ist keineswegs schlecht, aber völlig
unzwingend. Meistens sind die Songideen zu offensichtlich, wenig
spannend und falls sich doch mal eine wirklich gute Idee
eingeschlichen hat (Dungeons - erinnert von der
Machart her sehr an an Where Dead Angels Lie von
Dissection), dann wird die eben durch den dünnen, von einer
Papp-Snare getragenen Sound zerstört. Die Produktion ist ansich
nicht schlecht, aber lässt eben null Atmosphäre aufkommen und
das ist bei solcher Mucke eben unerlässlich.
Hört sich der Black Metal-Komplettist vielleicht mal an. Für
den Rest allerdigs so essentiell wie ein Topf mit Pandaschminke.
5 Punkte
P.S.
Realsatire-Element, Nr. 666: Das liebevoll eingearbeitete
"fucking" als Steigerungselement in "My Sun".
Es ist noch gar nicht so lange her als mir ihre MCD "Dominus Figoris" zwecks Review vorlag und schon da fand ich nichts als positives zu berichten. Die Band ist erfreulicherweise ihrer Marschroute treu geblieben und serviert immer noch eisig kalten und frostigen Black Metal, wie er so oft schon in Skandinavien geschmiedet wurde. Das die Deutschen dabei nordischer klingen als viele Bands ihrer Region, soll jetzt mal als Kompliment gewertet werden. Aber auch darüber hinaus schafft es die Band spielend zu überzeugen, die Songs sind allesamt gut durchdacht und glänzen aufgrund einer Vielzahl von überdurchschnittlichen Ideen, so dass auch die Abwechslung nie zu kurz kommt. "North Arise" ist ein Album, welches man sich gerne anhört, sofern man auf eisigen Black Metal steht. Was die Geschwindigkeit der Songs betrifft, wird hier querbeet alles aufgefahren, was es gibt, obwohl auffällt, dass sich die Band besonders gerne in schnellen Gefilden aufhält. Trotz der Härte kommt aber zum Glück die eisige Atmosphäre nie zu kurz und die Songs können vor allem als Ganzes überzeugen. Ich denke mit Nordafrost haben wir eine weitere neue und gute deutsche Black Metal Band vorzuweisen, die sicherlich noch nicht ihr Zenit erreicht hat.
Nach dem 2003er
Erstling "Dominus Frigoris" beehren uns die Hagener
Black Metaller mit ihrer ersten Full Length CD namens North
Arise. Dass die drei auf klirrende Kälte stehen hat ja
schon das letzte Album bewiesen, doch auf North Arise
gibts noch mehr Eiszapfen in Form von sägenden Gitarren
und ultratrockenem Gesang.
Ich hab schon erwähnt dass Nordafrost auf Immortal stehen oder?
Nein?! Na jedenfalls scheint man im Hause Nordafrost desöfteren
Alben wie Blizzard Beasts oder Battles in the
North gehört zu haben, denn North Arise würde
einen perfekten Nachfolger der beiden Klassiker darstellen.
Vielleicht hier und da auch eine Portion At the Heart of
Winter, ein kleiner Schuss Satyricon oder eine Prise Legion
(manche Breaks erinnern an die wahren BM-Götter aus Schweden).
Im Endeffekt ergibt das eine hochbrisante Mischung, welche wie
ein Fels aus der Brandung der lahmarschigen Black Metal
Veröffentlichungen heraussticht.
Auch den Sound hat man relativ roh belassen, was jetzt allerdings
nicht heisst dass hier im Proberaum zusammengeklimpert wurde.
Aufgenommen wurde North Arise im Hagener K-Sound
Studio unter der Regie von Matthias Klinkmann, der ja schon den
Heimatkollegen von Insignium einen superben Sound verlieh (deren
Sänger Shoggoth auch auf Track 2 + 5 seine Stimme beisteuert).
Immortal sind tot? Na und! Nordafrost dürften neben Insignium
wohl die das beste deutsche Black Metal Album des Jahres
abgeliefert haben. Ob Hagen nun die neue Black Metal Hochburg
wird?!
Zu beziehen ist North Arise über die Homepage des
Labels Heavy Horses
Records für schlappe 8
Euro + 1,50 Versand.
"North
Arise" ist die Debut Cd der deutschen Blackmetalformation
NORDAFROST. Der Promoinfo entnehme ich: "Nordafrost
existieren seit 1996 und spielen Death/Blackmetal in einer 3er
Besetzung, ohne auf Melodien, Härte und Atmosphäre zu
verzichten. 2003 veröffentlichten sie ihre erste Demo CD
(Dominus Frigoris), welche begeisterte Reaktionen der Presse
erntete. Das erste vollständige Album wurde im März 2004 im
K-Sound Studio Hagen unter der Leitung von Matthias Klinkmann
aufgenommen. [...]"
Der Info ist zwar zu entnehmen, dass Deathblackmetal gespielt
wird, allerdings sind von diesem Deathmetaleinflüssen eher wenig
zu hören. Hier dominiert eher ultraschneller Blackmetal, der von
nordischen Bands inspiriert zu sein scheint.
Der Sound gefällt mir aber gar nicht schlecht, im Prinzip wird
genau das geboten, was man sich unter schnellem Blackmetal
vorstellt - schnelles Riffing, Highspeeddrumming, Kreischvocals.
Die angekündigten Deathmetaleinschübe kommen in Form von Growls
zum Tragen und könnten durchaus häufiger auftauchen.
Auf Frickelei und andere Spielereien wird verzichtet, trotzdem
ist das Songwriting alles andere als langweilig. NORDAFROST bauen
geschickt Breaks ein und trotz des durchwegs hohen Tempos wird
hin und wieder der Fuss vom Gaspedal genommen.
Hervorhebenswert erscheint mir die Produktion. Die CD klingt
unglaublich rauh und im Gegensatz zu den nordischen Vorbildern
nicht überproduziert. Ich habe schon fast den Eindruck, dass
diese 3 Jungs in meinem Zimmer stehen und mich voll an die Wand
spielen. So stelle ich mir rauhen Blackmetal vor, bevor ich mir
einen weiteren schwedischen Blackmetalklon kaufe, würde ich mir
lieber NORDAFROST kaufen.
Ich kann nur jedem traditionellen Blackmetaller dieses Werk ans
schwarz Herz legen. Weiter so!
7,5/10 Punkte
Es war ja nicht ganz einfach, aber Nordafrost haben auf das sehr starke Demo "Dominus Frigoris" locker noch einen draufgesetzt und präsentieren uns mit "North Arise" ihr erstes volles Album. Am Sound hat es glücklicherweise 0,00% Veränderungen gegeben, das heisst, dem Hörer wird eine geile Prise old-school Black Metal entgegengeschleudert, der dann und wann dezente Einflüsse aus dem Death und Thrash Metal verarbeitet. Svartis krächztkeiftkreischt sich in gekonnter Manier durch die zehn Frosthymnen, die haufenweise Nordafrost-typische eiskalte, aber gleichsam melodische Riffs enthalten und auch nicht mit Blastbeats sparen. Die Produktion ist wie gewohnt sehr druckvoll, aber gleichzeitig total Underground und ausgestattet mit einer Menge schwarzem Charme. Der grösste Einfluss des Trios immer noch Immortal, vor allem die alten, und "North Arise" enthält haufenweise Highlights, angefangen beim Opener "Amok", der nach einem kurzen Gitarrenintro von aggressiven Blasts bestimmt wird und bei dem sich Svartis die schwarze Seele aus dem Leib kreischt. Aussedem enthält der Song am Ende einige Akustik-Gitarren im Hintergrund. "An Apocalyptic Philosophy" enthält geniale Stop-and-go-Riffs und entwickelt sich nach schleppendem Beginn ebenfalls zu einem Raser, während "On The Shores Of GRey" den geilsten Chorus des Albums enthält. "Defence" ist das erste wirklich langsamere Stück, gehalten in schwerem Midtempo, und Death Metal-Einflüsse machen sich bemerkbar. "Dominus Frigoris" (hat nix mit dem Demo zu tun!) beginnt mit cleanen Gitarren, bevor der Kracher ausbricht, viele Tempowechsel enthält und ein Gefühl des totalen Nordes versprüht. Kult! "The Hall Of The Pagan Martyrs" dagegen erinnert von der Melodie her ganz klar an die Norweger von Taake und meistert gekonnt den Wechsel zwischen schnellen Blastbeats und schwerem Midtempo. Der totale Angriff der nordischen Bataillon! Alles in allem: Goil, und ich frage mich nur noch, ob "North Arise" nochmals getopt werden kann...
8,9/10 Punkten
Nordafrost zählen
sicherlich zu der Riege der Black Metal Bands, die sich
unumständlich und treffend mit dem Attribut eiskalt
spartanisch umschreiben lassen. Das sagt schon das
eindeutig in die Gegend des Ursprungs dieser Bewegung
einzuordnende
Ich-laufe-des-nächtens-mit-einer-Axt-durch-einen-verschneiten-Wald-Cover
aus und nicht anders verhält es sich mit den drei Dortmunder
Eispickeln, die für die hier gebotene Tiefkühlkost
verantwortlich zeichnen. Drums, Vocals/Gitarre und Bass, das war
es. Keine oppulenten Keyboardschneestürme und keine fiepsenden
Eisköniginnen. Ebensowenig finden sich hier Soli, was sehr gut
zur erfrischend unterkühlten, kompromisslosen und ehrlichen
Stimmung von North Arise beiträgt. Die sich an den alten
Frostmeistern Immortal und Dissection orientierende Mischung aus
Black und Death Riffs wird mit einigen Schneeflocken Thrash noch
weiter unter null gebracht, als das innere Thermometer eh
aushalten kann, und torpediert unterirdisch frostige Eiszapfen in
Richtung Gehörorgane, die selbige dann nach 40 Minuten kühlzeit
komplett mit Gefrierbrand durchsetzt haben. Im Gegensatz zu
einigen anderen truen Vertretern bleibt die Melodie
aber durchaus nicht auf der spiegelglatten Strecke was noch mal
zusätzliche Sympathiepunkte bringt (auch wenn es umgekehrt
proportional zur Grundstimmung der Eisplatte steht). Deutlich
untruer ist dagegen die Produktion ausgefallen. Der Anstrich
etwaiger Unprofessionalität, die den Charakter der Werke der
Genrevorreiter entscheiden geprägt hat, ist fast komplett
weggeschmolzen. Zwar ist die Soundqualität für heutige
Verhältnisse auf einem hohen Niveau, die nötige Härte und
Kälte wird trotzdem erreicht, wie z.B. bei der herrlich wie auf
gefrorener Schwarzerde marschierenden Snare. Das und die
Eingängigkeit der Songs dürften für kühle acht Punkte
reichen.
Punkte: 8/10
Die MCD "Dominus
Frigoris" aus dem Jahr 2003 ist noch immer eine echte Black
Metal Perle. Der Meinung war auch Heavy Horses Records aus
Konstanz und so konnte die Band dort einen verdienten Deal
einfahren. Nach einem Jahr wird es nun Zeit für einen Nachfolger
und dem wurde der Titel "North Arise" verpasst.
Auch hier wird dem Hörer eine äußerst schwarze Kelle um die
Ohren gehauen. Gleich beim Opener "Amok" legen die
Hagener los wie die Feuerwehr. Drummer Snø prügelt sich durch
den Song ohne das die Gitarrenfraktion (also Svartis) vergisst
rifftechnisch auf sich aufmerksam zu machen.
Rasende Riffs und nicht minder langsames Drumming zeichnen auch
"An Apocalyptic Philosphy" aus. Hier sorgt Gastsänger
Shoggoth (INSIGNIUM) für zusätzliche Abwechslung. Nette Death
Metal Growls.
"On The Shores Of Grey" geht überwiegend etwas
gedrosselter voran. Kein Wunder, das Stück geht schon ganz
leicht in Richtung Hymne. Gelegentliche
Geschwindigkeitsausbrüche gibt es aber auch hier. Der Song
dürfte live jedenfalls kaum zu schlagen sein.
Mit "Defence" folgt ein ganz starker Midtempo Song mit
tödlichen Riffs.
Bei "Dungeons" folgt der zweite Auftritt von
Gastsänger Shoggoth. Das Stück beginnt sehr schleppend, bis
plötzlich ein Riffgewitter niederprasselt. Gutes Teil, welches
sich auch eher wieder im Midtempo Bereich aufhält.
Bei "My Sun" wird das Tempo wieder etwas angezogen,
hier fallen besonders die zahlreichen Breaks auf.
"Dominus Frigoris" hat nichts mit der gleichnamigen MCD
zu tun. In Sachen Rythmuswechsel und Riffs legen die Westfalen
hier ihr Meisterstück ab. Top!
"The Hall Of The Pagan Martyrs" pendelt gekonnt
zwischen Up- und Midtempo hin und her. NORDAFROST beweisen hier
einmal mehr das richtige Gespür für die Melodie die auch bei
den Hochgeschwindigkeitspassagen nie untergeht.
"Ruler Of Black Realm" beginnt ausgesprochen düster
bevor das Inferno losbricht.
Zum Abschluss holen NORDAFROST mit "Dawn" nochmal zum
kräftigen Melodie- und Riff-Schlag aus. Starker Abschluss!
Die MCD "Dominus Frigoris" ging durchaus als deutsche Antwort auf IMMORTAL durch. Davon haben sich NORDAFROST ein kleines Stück wegentwickelt ohne allerdings stilistisch alles über den Haufen geworfen zu haben. "North Arise" ist ein äußerst starkes Black Metal Album geworden, welches in jede gut sortierte Sammlung gehört. (Tutti)
Bewertung: 9,0 / 10
Die Dreiercombo Nordafrost existiert seit 1996 und spielt Death-/ Blackmetal. Die Drums werden mit einem Affenzahn gedroschen, dazu kommt das melodische Gitarrenspiel und blackmetaltypische Vocals. Soviel zum ersten Eindruck.
Beim 2. Titel hört man die Death-Metal-Einflüsse schon deutlicher heraus, als beim ersten Blackmetal-dominierten Titel, der seinen Namen "Amok" nicht umsonst trägt. "On the shores of grey" stellt die Melodie weiter in den Vordergrund und hat echten Ohrwurmcharakter. Defence stellt einen etwas ruhigeren Song dar. Bei Dungeons kommen erstmals Growls zum Einsatz. "My sun" ist auch schon "On the shores of grey" ein Song, der sich sofort in die Gehörgänge einbrennt.
Diese bunte Mischung setzt sich auf dem gesamten Album fort. Die Produktion ist makellos. Nordafrost ist ein sehr abwechslungsreiches Album gelungen, das aus nach mehrfachem hören keine Lange- weile aufkommen lässt. Es ist für 8 u.a. beim Label der Band (Heavy Horses Records) verfügbar.
North Arise ist das erste
vollständige Album des seit 1996 existierenden Trios Nordafrost.
Sehr ordentlicher Black/Death Metal wird hier geboten, wobei der
Schwerpunkt ganz klar auf der schwarzmetallischen Tonkunst liegt.
Man könnte auch sagen Black Metal, aber weder matschig noch
planlos, sondern mit sauber filetiertem Riffing und kräftig
krachenden Drums. Teilweise, z.B. in "An Apocalyptic
Philosophy", klingt das Gesamtergebnis richtig maschinell,
wie eine Art ultraschnelle Fear Factory. Schön ist überhaupt
der hohe Abwechslungsgrad auf North Arise. Die Vocals wechseln
zwischen heiserem Kreischen und tiefem Grunzen, und zwischen den
Metzelriffs ist, wie z.B. in "On The Shores Of Grey"
immer mal wieder Platz für ruhigere Stellen. Die sind dann
erstaunlicher Weise richtig melodisch und eingängig arrangiert.
Ingesamt kann mal also sagen ein schönes Debüt, wenn auch nicht
ganz so schön wie die Aussicht auf den kolossalen Sandstrand
hier auf dem Piha Lion's Rock an der Westküste Neuseelands!
Dass es mittlerweile immer
schwerer wird selbst im Underground Perlen auszumachen ist kein
Geheimnis mehr. Unzählige Bands überfluten mit ihren 0815
Demos, EP's und sogar ganzen Full Length Alben das
Mailorderangebot. Manchmal, so hat es den Anschein, verhelfen
gerade Limitierungen den Tonträgern doch noch verkauft zu
werden. Ansonsten würden sie wohl ein Dasein als ewige
Ladenhüter fristen. Gerade aus dem Black Metal Bereich sollte
einem bekannt sein, was für ein Ausmaß die Sache mit den
limitierten und raren Scheiben über die Jahre hinweg angenommen
hat.
Einen Lichtblick stellt die aus Dortmund stammende Formation
Nordafrost dar, welche sich dem Black Metal Genre zugeschrieben
hat. Gegründet wurden Nordafrost im Jahre 1996, haben bisher ein
Album, sowie eine MCD herausgebracht und lieferten auch schon den
ein oder anderen Samplerbeitrag. Anstatt Demo für Demo
einzuspielen besinnt sich dieses Trio eher darauf qualitativ
hochwertigere Full Length Alben zu kreieren. Der grimmige Sound
begleitet von rauhen Vocals weiß den Hörer grundsätzlich zu
überzeugen. Trotz der Tatsache, dass keine Keyboards und auch
sonst keine Hilfsmittel zum Einsatz kamen, welche die Musik wohl
auch für Freunde weicherer Klänge schmackhaft gemacht hätten,
wissen die insgesamt zehn Songs durch relativ durchdachte Ideen
an Gitarren-, Bass- und Schlagzeugarbeit zu gefallen. Nordafrost
beweisen so, dass man Melodiebögen und dichte Atmosphäre auch
mit einfachen Mitteln erzeugen kann. Meine Anspieltipps auf North
Arise lauten On the Shores of Grey,
Defence und Ruler of a Bleak Realm. Die
Produktion der Scheibe geht in Ordnung und auch ansonsten gibt es
nicht großartig etwas zu bemängeln, eine im Großen und Ganzen
gelungene Scheibe, welche nur kleinere Schwächen aufweist. Den
ein oder anderen Song oder die Passage hätte man vielleicht ein
klein wenig besser umsetzen können, als letztendlich dargeboten
wird. Ich bin gespannt, was man von dieser Band an
Weiterentwicklungen noch zu erwarten hat.
Zuerst hätte ich Nordafrost ein Album wie dieses nicht
zugetraut, ist die Band doch auch eigentlich recht unbekannt.
Allen (etwas anspruchsvolleren) Black Metal Fanatikern, die den
Garagenrumpelsound des Demos X von Band Y leid sind, sei
North Arise empfohlen
Nach ihrer mir bereits sehr gefälligen Demo CD "Dominus Frigoris" lassen Nordafrost nun ihr Debüt "North Arise" auf die Menschheit los. Mit höchsten Erwartungen und größter Gespanntheit schob ich die CD in meinen Player und ich wurde nicht enttäuscht. Nordfrost sind ihrer Linie treu geblieben und präsentieren mit North Arise eine treffsichere Mischung aus Death und Black Metal. Es wird aufs Gaspedal getreten, es wird gegroovt und wer zu Nordafrost's Musik mit verschränkten Armen dasteht und böse drein guckt, hat selber Schuld! Songs wie "On the shores of grey", "Amok", "Defence" oder "Dominus Frigoris" fordern den geneigten Hörer dazu auf, seine Matte kreisen zu lassen. Die Spielfreude dieser drei Jungs trieft schon förmlich aus den Boxen. Minimalistische aber direkte Gitarren-Riffs treffen auf feinstes Drumgewitter und machen die zehn Songs mit einer Gesamtspielzeit von ca. 40 Minuten zu einem Fest für meine Ohren. Die Leute, die lediglich auf kranke Klänge und dunkle Atmosphäre á la Leviathan stehen, dürfte Nordafrost nicht unbedingt ansprechen, denn hier wird schon fast hymnenhafte Aggression zelebriert. Fans von Musik der Marke Dissection oder Immortal sollten aber ruhig mal ein Öhrchen riskieren. Das gilt auch für die Death Metaller, denn auf North Arise ist der Todesbleianteil in Bezug auf groovige, eingängige Riffs doch recht stark gestiegen und zu Svartis' aggressivem Gekeife gesellt sich nun gelegentlich auch mal der eine oder andere tiefe Grunzer.
Aufgenommen wurde wieder im K-Sound Studio. Der Sound ist noch einen Tick besser ausgefallen als auf ihrer Demo CD und schlägt um einiges kräftiger ein. Es wurden keine Experimente gemacht und dementsprechend klingen beispielsweise die Gitarren nicht hochgepitcht und künstlich wie bei vielen anderen Black Metal Veröffentlichungen dieser Tage. Wie schon auf "Dominus Frigoris" ist der Klang ausgewogen und natürlich.
Fazit: Mit dem Debüt-Album "North Arise" sind Nordafrost ihrer Linie glücklicherweise treu geblieben, haben sich aber songtechnisch gut verbessert. So weisen die Songs diesmal eine deutlichere Death Metal Schlagseite auf, ihnen aber gut zu Gesicht steht. Dennoch kommt die typisch nordische Raserei nicht zu kurz. Ein sehr guter Einstand, den Nordafrost hier hinlegt!
9/10 Punkten
NORDAFROST sind definitiv eine
der positiven Überraschungen im deutschen Black Metal, gehen sie
doch mit einer Kaltschnäuzigkeit zu Werke, die so manch anderer
Band fehlt oder wiederum bei manch anderer Band mangels Ideen mit
Keyboards zugekleistert wird. Keys gibts auf dem ersten
Longplayer North arise jedenfalls keine, sondern
feinen Old School Black Metal skandinavischer Prägung. Über
zehn Tracks hinweg knattert das tiefschwarze Dreigestirn aus dem
Dortmunder Raum in schnellerer Gangart völlig frei und
unbekümmert drauf los, so dass leichte Erinnerungen an IMMORTAL
wach werden, hin und wieder Kollege Satyr (SATYRICON) als
potenzieller Einfluss durchblitzt und dennoch eines klar wird:
NORDAFROST klingen nach NORDAFROST und nicht nach Xyz. Die
Gitarre knarzt typisch schwarzmetallisch, auch mal melodienreich
in Death Metal Regionen, bleibt im wesentlich aber typisch
nordisch und höhenreich. Der Bass ergänzt den Sound mit Druck
und Härte, am Gesang bietet sich das volle breite Spektrum
diabolischer Sangeskunst, so dass ich lediglich am
Schlagzeugsound ein paar kleinere Abstriche machen möchte. Hier
ware sicherlich noch etwas mehr Druck drin gewesen, teilweise
böllert die Bass Drum etwas dünn dahin und die Snare kommt
etwas mauschelig, was aber dennoch im Gesamtzusammenhang nicht zu
Punktabzügen führt, erwähnen möchte ich die kleine Kritik
aber dennoch, ist ja Geschmackssache. NORDAFROST untermauern,
dass Black Metal wie er Mitte der Neunziger seine absolute
Hochzeit erlebte, auch heute absolut nichts von seiner
Daseinsberechtigung verloren hat. Positiv bleibt ebenso die tolle
Aufmachung der Scheibe neben dem Abdruck aller Texte zu
erwähnen. Klasse Scheibe!
Nach der im Vorjahr
veröffentlichten Eigenproduktion Dominus Frigoris
liegt hier eine full-length Scheibe auf meinem Schreibtisch. Da
mich die MCD durchaus zu begeistern wusste, war ich entsprechend
gespannt. Rasch wurde klar, dass sich musikalisch nichts
verändert hat und sich die Band nachwievor hauptsächlich in der
Schnittmenge eher später IMMORTAL und älterer DISSECTION
bewegt. Das abgehackte, thrashige Hauptriff im zweiten Song
An Apocalyptic Philosophy hätte sich gut auf
IMMORTALs Damned In Black gemacht, wobei es mit der
Produktion, wie sie auf North Arise serviert wird,
noch rotziger und passender daherkommt, als auf der extremst
klinisch digitalen Aufnahme des genannten Albums der
verschiedenen Norweger. Die akustisch abgenommenen Drums haben
ein Flair, das meiner Meinung nach zu dieser Art von Musik besser
passt als der sterile Klang eines durchgetriggerten Drumsets,
wobei der extrem kratzig, rohe Gitarrensound ein wenig an den auf
IMMORTALs At The Heart Of Winter einnert. On
the Shores of Grey und Dominus Frigoris
könnten ebenso wie Nocturnal Cult von der Mini auf
DISSECTIONs The Somberlain stehen. Beim vierten Song
Defence hat es mich jedes Mal aufs Neue gerissen
da sich das Stück verhältnismäßig schwach anlässt,
bevor dann ein Riff, das durch recht coole Stops eine besondere
Note erhält, aus dem vorhergehenden Riffing heraussticht,
gefolgt von einer Melodie in bester DISSECTION-Manier, die
allerdings eine zweite Stimme vertragen könnte. Als Anspieltipp
würde ich noch My Sun nennen, da der Song die
verschiedenen Trademarks im Sound von NORDAFROST relativ gut auf
einen Punkt bringt.
Generell kann gesagt werden, dass NORDAFROST ihre Songs
100-prozentig live umsetzbar arrangieren und sich eher extremem
Minimalismus als bombastischen Arrangements verschrieben haben.
Einen Preis in Sachen Innovation werden sie damit nicht gewinnen,
aber wie schon beim Vorgänger gilt, dass jeder, der IMMORTAL
nachweint und vom Black Metal der frühen 90er nicht genug
bekommen kann, hier bedenkenlos zugreifen kann.
Fazit: der Name ist Programm North Arise steht
drauf und nordiche Klänge sind drinnen. Neu erfunden wird
nichts, ist aber auch nicht notwendig, da die Sache so
rüberkommt, wie sie rüberkommen soll; Punktum.
5,5 von 7 Punkten
NORDAFROST... also ich kann mir
nicht helfen, das klingt wie ein Freihaus-Lieferant für
Tiefkühlkost! Und da ich diese CD mit der Post bekommen habe,
ist das auch gar nicht so unzutreffend!
So, jetzt mal im Ernst, das erste Mal hab ich NORDAFROST auf dem
ziemlich genialen THE REAPER COMES 4 - (Underground-)Sampler
gehört. Der "Hoschi", Macher des besagten Samplers,
hat die Dortmunder Black Metaller sodann auf seinem Label Heavy
Horses unter Vertrag genommen und "North Arise" ist die
erste Frucht dieser Zusammenarbeit.
Zunächst kommt der musikalische Inhalt der Scheibe recht
puristisch rüber; keinerlei Keyboards, eine spartanische
Instrumentierung, Krächzgesang und eine leicht undergroundige
Produktion machen eben so einen Eindruck. Jedoch rödeln sich die
drei Herren "Svartis", "Demonic" und
"Snö" (sorry, das nordische "ö" finde ich
hier nirgends) recht zwanglos durch ihre zehn Songs und bieten
dabei viele eingängige Riffs und Melodien feil, so dass man als
Zuhörer immer gut mitgehen kann.
Einflüsse wie Immortal sind sicherlich nicht von der Hand zu
weisen, trotzdem ist die Eigenstädigkeit im Stil der Band
ausgeprägt genug.
Die Scheibe macht irgendwie höllisch Spaß, wenn man das von
einem Black Metal-Album denn sagen darf, und Atmosphäre kommt
ebenfalls auf. Jedenfalls kann ich mich der wohligen Schauer und
Zuckungen kaum erwehren.
Desweiteren geben sich NORDAFROST gänzlich ungeschminkt und
machen auch sonst nicht den Eindruck, als würden sie Kinder
essen oder Tieropfer bringen, also erfreulicherweise keine
Hirnwut im Hause NORDAFROST, so wie es bei einigen Schwachmaten
des Genres ja nicht gerade unüblich ist.
Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass die Jungs ihren
latent vorhandenen Death Metal-Einflüssen noch etwas mehr Raum
geben. Zum Beispiel kommen die Gast-Growls in Track 5
"Dungeons" schon derbe geil rüber. Ansonsten Daumen
hoch und weiter so. Die Scheibe rockt!
8/10 Punkten
Nordafrost, oh da war doch noch
was, genau, im Sommer des letzten Jahres schaute ich in einen der
zahlreichen Mailorderkataloge, die man mir nun seit vielen Jahren
zuschickt, obwohl ich aus diesen lange Zeit nichts bestellt habe,
und da springt mir das Cover dieser Dortmunder Formation ins
Auge, welches vermutlich nicht nur mir aufgefallen ist.
Bekanntermaßen bin ich ja nun mal jemand, den man mit
Landschaftsbildern sehr schnell auf seine Seite bringen kann,
ohne dass ich überhaupt die Musik gehört habe, die sich wie in
diesem Falle hinter verschneiten Bäumen verbirgt. Wenn man sich
auch schon Nordafrost nennt, gehört es natürlich dazu, ein
Cover zu wählen, das irgendwie zum Bandnamen oder gar zum
Albumtitel passt- und dazu wahrscheinlich mehr als zur Musik.
Dass sich deutsche Musiker heute nicht mehr hinter ihren
Instrumenten verstecken müssen, wenn es um guten Black-Metal
geht, sollte sich mittlerweile auch jeder Zwerg in seinem
zugeschneiten Häuschen im hohen Norden eingestehen. Zwar kommen
die meisten meiner Favoriten immer noch aus Norwegen, dennoch,
denke ich, hat sich in Deutschland eine Szene aufgebaut, die
mittlerweile sehr viele talentierte Bands hervorbringt, wobei
nicht wenige von ihnen ihren ganz eigenen Stil gefunden haben.
Doch unter ihnen existieren auch massig viele, die ihre Vorbilder
kräftig zu kopieren versuchen, was meiner Meinung nach in den
seltensten Fällen gelingt. Auch Nordafrost orientieren sich sehr
stark in diese Richtung, was nicht nur beim Artwork auffällt
(dieses ließ mich fälschlicherweise auf etwas Norwegisches
schließen), sondern wie zu erwarten auch bei der Musik. Dabei
gehen sie dennoch ihren eigenen Weg, indem sie zwar schwedisch
angehauchten Black-Metal spielen, der aber in einigen Titeln klar
von Death-lastigen Passagen durchsetzt wird, was in dieser Form
oft für ein wüstes Durcheinander sorgt, vielleicht ja auch für
einen heftigen Schneesturm Dabei droht irgendwie alles aus den
Fugen zu geraten, was nicht unmittelbar nur an den
Death-Einflüssen selbst liegt, sondern auch an den vielen
Breaks, die für mich schon mal einen Song kaputtmachen können.
Betrachtet man die Scheibe einmal vom technischen Standpunkt her,
wird man kaum irgendeinen Makel finden, doch beginnt das Album
atmosphärisch und eingängig zu werden, so wie ich es eben am
liebsten mag, verändert es sich auch schon im nächsten Moment
dahingehend, dass einen stark von Wiederholungen geprägte
Passagen entgegenschlagen, die dann nicht nur langweilen, sondern
das eben aufgebaute wieder rasch zerstören können. Aber
schließlich sind auch Naturgewalten dafür bekannt, einiges zu
vernichten.
Für dieses Album komme ich zu dem Schluss, dass es sich
eigentlich nur schwer einordnen lässt und bei der
Eternity-Bewertungsskala irgendwo zwischen gut und böse liegt
(oder eben auch zwischen gut und schlecht). Da aber hier nicht
wirklich etwas Negatives zu finden ist (der Sound ist in Ordnung
und spielerisch wie auch äußerlich gibt es an sich ja nichts
auszusetzen), kann man sich schon mal für die bessere Punktzahl
entscheiden.
4/6 Punkten
So einiges hat man ja schon von
der Blackmetalhoffnung Nordafrost gehört, und wenn nicht, dann
sollte dies sich jetzt wohl ändern. Denn mit North Arise liefern
die drei Jungs aus Hagen eine wahrhaftig gute Leistung ab, wie
man sie sonst nur aus dem hohen Norden gewöhnt ist. Gespielt
wird eine frostig-melodische Mischung zwischen Immortal und
Dissection, die aber ihre Eigenständigkeit unter beweis setzen
kann.
Los geht's gleich mit "Amok", und so bekommt man direkt
einen ausgezeichneten Vorgeschmack auf das, was dieses Album zu
bieten hat- nämlich sehr viel! Eisige Riffs künden das Gewitter
an, das Blastbeat-artig zupackt und erst nach 3 Minuten wieder
loslässt.
Lied Zwei, "An Apocalyptic Philosophy", beginnt
schleppend und mit Schwermut, welche sich aber schnell zu lösen
weiß und in eine ausgesprochen schnelle Hymne mündet. Auch hier
fallen einem wieder ausgesprochene gute Melodien auf, welche
desöfteren an genannte Immortal erinnern mögen.
"On the Shores of Grey" ist trotz seiner Schnelligkeit
ein eher verträumteres, melancholischeres und wehmütigeres
Stück, welches den ambitionierten Hörer wohl zu gefallen weiß.
Nach den 4:57 Minuten kommt ein Lied, welches sich wohl als mein
Liebling auf dieser Scheibe bezeichnen lässt;
"Defence" braucht eine Minute Vorfreude und Erwartung,
bis der hymnenverdächtige Refrain ertönt: "At they grey
raging seas up north the defence stands strong as a rock",
welcher mir tagsüber partout nicht mehr aus meinen Ohren weichen
wollte.
Nach beinahe 6 Minuten beginnt "Dungeons" langsam und
schleppend, ein Growlpart leitet dann das Hauptlied ein, und auch
hier weiss der Refrain wieder vollends zu begeistern.
Kultverdacht.
"My Sun" bietet danach ein geniale Struktur und sollte
wohl neben "Defence" mein weiterer Favorit sein. Zwar
können die schrillen Töne mittendrin etwas langweilig wirken,
dass ist aber Geschmackssache.
"Dominus Frigoris" bietet guten Frostmetal wie man es
von den anderen Liedern bereits kennt, hebt sich aber nicht
sonderlich ab, was aber nur wenig ausmacht, denn gut ist es
nichtsdestotrotz.
Jetzt kommt "Hall of the pagan martyrs". Schnell und
kühl prischt es vor und bietet auf diesem hochwertigen Album
keine qualitative Ausnahme.
Wir näher uns dem Ende, bevor dies aber an der Reihe ist ertönt
"Ruler of a black realm", welches wohl das BM-lastigste
Lied ist. Immer wieder gut zu erkennen sind, wie bei anderen
Liedern auch, die vermittelte Emotion in einem zugeschneiten
Tannenwald zu stehen (welcher rein zufällig übrigens auch auf
dem Cover zu sehen ist).
So... einen krönenden Abschluss bietet noch "Dawn",
langsam und aufbauend beginnend, dramatisch klingend, Endend in
Riffklängen, die das Ende stilvoll einleiten und sich abbauend
bis zum Abschied hin bewegen.
40 Minuten geballte Frostenergie sind nun zu Ende, und mir bleibt
noch, jedem dieses Album ans Herz zu legen, der sich für
Immortal und Dissection begeistern kann und etwas für
wohlklingende Melodien übrig hat.
Bleibt nur noch zu hoffen, dass bald was neues von den Jungs zu
erwarten ist.
Review von Knochenmark
8 / 10
Nicht mehr ganz so frisch, aber auch noch nicht
verschimmelt genug, um der Nicht-Beachtung anheim zu fallen,
trudelte mir kürzlich "North Arise" von NORDAFROST auf
meinen Schreibtisch. Und - wer hätte das gedacht? - der
klassische Dreier hat sich dem Black Metal verschrieben.
"Amok" startet die ruppig produzierte Scheibe mit einem
herrlichen "Iaaaaaaaaargh!!!"-Schrei und knüppelt im
folgenden forsch durch die frostige Walachei. Schade, dass der
Part mit den klaren Gitarren durch den an dieser Stelle extrem
miesen Mix fast komplett untergeht, ansonsten hätte der gute
Opener das vielzitierte I-Tüpfelchen abbekommen. Im weiteren
Verlauf der Scheibe halten sich die ungeschminkten Rabauken
tempomäßig zumeist im Midtempo auf, lassen aber immer mal
wieder ungestüme Geschwindigkeitsausbrüche durchblitzen, um der
Abwechslung zu huldigen. Dabei schmettert NORDAFROST nicht selten
hymnisch angehauchte Komposition Richtung Hörer, und das ganz
ohne ein verpöntes Keyboard. Nicht selten erinnert mich die Band
auch an gewisse skandinavische Vorbilder. Da das aber zum einen
in der Natur der Sache liegt und ich zum anderen nicht so ohne
weiteres mit Bandnamen aufwarten kann, geht das voll und ganz in
Ordnung. Ein weiterer Pluspunkt NORDAFROSTs sind mit Sicherheit
die kräftigen Kadaver-Vocals von Sänger/Gitarrist Svartis, der
nebenher auch bei INSIGNIUM den Bass vermurkst und sich auch für
den ein oder anderen druckvollen Grunz-Laut nicht zu schade ist.
Eine Art klammheimliches Trademark des Dreiers scheint es zu
guter letzt zu sein, dass man Einflüssen aus dem eher
klassischen Metal nicht gänzlich abgeneigt zu sein scheint,
wodurch "North Arise" eine weitere, wenn auch beinahe
unmerkliche und eher im Hintergrund agierende, Schattierung
verpasst bekommt.
Fazit: Kein must-have und keine vor Innovation sprühenden
Scheibe, dafür aber grundehrliche Dunkel-Tonkunst mit schwarzem
Charme, die kitschbefreite Black Metaller mit Sicherheit zu
würdigen wissen werden.